Süddeutsche Zeitung

Planegg:Backblech im Flussbett

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Ein Bagger holt 20 Kubikmeter Müll aus dem Würmbad

Von Jerzy Sobotta, Planegg

Wie eine riesige Wasserspinne sieht der Bagger aus, der am Donnerstagmorgen in der Würm herumfischt. Er reinigt das Naturbad in Planegg von allerlei Abfällen, die Mensch und Strömung hier im Laufe der vergangenen drei Jahre angeschwemmt haben. Mit der Putzaktion bereitet sich die Gemeinde auf die Sommersaison vor. Denn als fließendes Gewässer ist das Wellenbad ein beliebter Freizeittreff für die ganze Nachbarschaft.

Immer wieder zieht der Greifer Baumstämme, Hölzer und alte Sträucher aus dem Wasser. Neben Schwemmgut liegen auch Autoreifen, Flaschen, eine Angel und ein Backblech im Flussbett. Das alles kommt in den großen Schuttcontainer, der am Ufer steht. "Gut 20 Kubikmeter Abfall hat der Bagger diesen Vormittag aus der Würm geholt", erzählt Martina Dorn vom Bauamt Planegg. Obwohl der Bagger auf Stelzen steht, musste zuvor das Wehr zugedreht werden, um das Wasser in einen Nebenarm umzuleiten. So wurde der Wasserspiegel auf rund einen Meter gesenkt.

Am Samstag, 5. Mai, öffnet das Wellenbad für Besucher. Wenn es nicht gerade regnet, hat es dann täglich den ganzen Sommer über geöffnet. "Es ist sowohl bei Jugendlichen wie bei Älteren sehr beliebt", sagt Dorn. So beliebt, dass die Gemeinde einen Securitydienst bestellen musste, der um 22 Uhr das Gelände schließt. Denn in den zurückliegenden Jahren habe es immer wieder laute Partys gegeben, die die Anwohner beim Schlafen störten.

Seit mehr als hundert Jahren gibt es das Naturbad schon. "Die Älteren kennen es noch aus ihrer Kindheit", erzählt Dorn. Damals habe es noch viele Badestellen entlang der Würm gegeben. Übrig geblieben seien leider nur wenige.

Doch bis zum Wochenende ist noch viel zu tun: Einstiegsleitern werden repariert, die Liegedecks am Ufer gereinigt. Auch müssen neue Seile durch den Fluss gezogen werden, damit die Badegäste aus der Strömung kommen. Vorsicht ist allerdings geboten, denn einen Bademeister, der aufpasst, gibt es nicht.

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Quelle:
SZ vom 04.05.2018
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