Süddeutsche Zeitung

Planegg:Auch die Grünen sind für einen Energiespeicher

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Planegg - Der Vorschlag der Grünen Gruppe 21, in der Klostermeier-Kiesgrube auf dem Martinsrieder Feld ein riesiges interkommunales Erdwärmebeckenspeicher-Projekt anzustreben, findet im Planegger Gemeinderat jetzt auch weitgehend Zustimmung der neuen Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, die zu den Gewinnern der Kommunalwahl gehören und mit Judith Grimme die zweite Bürgermeisterin stellen.

Das ehrgeizige Projekt soll durch ein fünf Hektar großes Solarfeld südlich der Fürstenrieder Straße mit Energie versorgt werden. Die vier Gemeinderäte der Grünen haben sich in einer ausführlichen Stellungnahme jetzt ebenso wie die beiden Gemeinderätinnen der Gruppe 21 dafür ausgesprochen, das Projekt im Gemeinderat ausführlich zu diskutieren und gegebenenfalls eine Machbarkeitsstudie zu beschließen. Allerdings sind die Grünen dafür, das Projekt nicht mit der Nachbargemeinde Gräfelfing zusammen zu planen, da es so möglicherweise die Dimensionen sprengen würde.

In ihrer Stellungnahme weisen die Gemeinderäte darauf hin, dass die Idee für einen Erdwärmespeicher auf dem Martinsrieder Feld Größenordnungen annähme, die möglicherweise zu technischen Problemen führen könnten - auch mit der Firma Glück, die die ehemalige Kiesgrube in relativ kurzer Frist wieder verfüllen und renaturieren müsste. Den Bürgern, "denen eine baldige Renaturierung versprochen würde", sagen die Grünen, sollte eine Ausgleichsfläche angeboten werden. Geklärt werden müsse auch, wer die Kosten einer Machbarkeitsstudie, die bis zu 100 000 Euro kosten könnte, tragen solle, da es sich "um Gräfelfinger Gebiet" handle. Durch eine Fokussierung alleine auf ein Planegger Modell würden "Zuständigkeits- und Verantwortlichkeitskonflikte vermieden." Es gäbe so auch keine "logistischen Unwägbarkeiten und Verzögerungen etwa wegen zu langsamer Verfüllung der Kiesgrube". Gewährleistet werde durch die kleinere Dimensionierung auch eine "maximale Energieeffizienz". Der ursprüngliche Vorschlag der Gruppe 21 wäre letztlich auf einen Energiespeicher hinausgelaufen, der zu den größten der Welt gezählt hätte.

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SZ vom 19.06.2020 / SZ
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