Süddeutsche Zeitung

Oktoberfest 2023:Online-Portal soll "Graumarkthandel" mit Wiesn-Tischen eindämmen

Erstmals wollen die Oktoberfestwirte Gästen ermöglichen, Reservierungen im Zelt zu tauschen oder zu verkaufen. Bislang wurden auf inoffiziellen Webseiten teils Tausende Euro für einen Tisch verlangt.

Der Aufbau des Oktoberfests 2023 hat begonnen, die Vorfreude bei vielen steigt. Corona wird dieses Jahr wohl keine Rolle mehr spielen, noch dazu dauert die Wiesn vom 16. September bis zum 3. Oktober und somit zwei Tage länger als sonst. Bei der Vorstellung des neuen Wiesn-Krugs am Montag zeigten sich die Wirte dementsprechend optimistisch. An den Abenden seien die reservierbaren Plätze in den Zelten vielfach schon so gut wie ausgebucht, berichteten die Wirtesprecher Peter Inselkammer und Christian Schottenhamel.

Erstmals wollen die Wirte heuer auf einem Online-Portal Gästen ermöglichen, nicht genutzte Reservierungen zu tauschen oder zu verkaufen, zum originalen Preis. Seit Jahren kämpfen sie gegen Graumarktverkäufe, teils werden auf entsprechenden Webseiten mehrere Tausend Euro für einen Tisch verlangt. Die Wirte hingegen verlangen nur den Kauf von Essens- und Getränkegutscheinen sowie eine überschaubare Bearbeitungsgebühr.

Auch zum Stadtratsvorstoß zu kostenlosem Trinkwasser auf dem Oktoberfest äußerten sich die Wirte: Das sei ein guter Vorschlag für die Wiesn-Besucher, berühre aber das Geschäft in den Bierzelten nicht, sagte Inselkammer. "Die Leute trinken bei uns hauptsächlich Bier. Das Wasser ist nur ein marginaler Umsatzanteil."

Vergangene Woche hatten Stadtratsfraktionen angesichts gestiegener Preise den Antrag gestellt, kostenlose Trinkwasserstationen einzurichten. Der Durchschnittspreis für den Liter Tafelwasser in den Wiesn-Bierzelten liegt bei 10,04 Euro, im Vorjahr waren es noch 9,67 Euro. Die Mass Bier kostet im Schnitt 14,18 Euro.

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SZ/dpa/kah
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