Süddeutsche Zeitung

Wohnen in München:Zwangsversteigerung von Haus an der Volkartstraße 48 abgesagt

Die untereinander zerstrittenen Eigentümer haben eine Lösung gefunden. Die Mieter können vorerst aufatmen.

Atempause für die Mieter des Hauses an der Volkartstraße 48: Die Zwangsversteigerung des Wohn- und Geschäftshauses am Montag, 27. März, ist abgesagt. Das bedeutet, dass die untereinander zerstrittenen Eigentümer eine Lösung gefunden haben, einen von ihnen auszuzahlen, ohne dass die Immobilie dafür unter den Hammer kommt. Und das wiederum mindert die Sorge der 20 Mietparteien, dass ein neuer Eigentümer alle Spielräume für Mieterhöhungen ausreizen oder aus Miet- Eigentumswohnungen machen und sie letztlich aus ihrem Zuhause vertreiben könnte. Das Haus gehört laut Grundbuch derzeit zur Hälfte einem einzelnen Eigentümer und zur anderen Hälfte einer siebenköpfigen Eigentümergemeinschaft.

Endgültig aufatmen können die Mieter aber erst, wenn die Einigung der Eigentümer sich als tragfähig erweist und das Zwangsversteigerungsverfahren, das vorerst nur ruht, für beendet erklärt wird. Daher ist auch die Entscheidung nicht überholt, die der Stadtrat diese Woche getroffen hat: Er hat mehrheitlich beschlossen, dass das städtische Wohnungsunternehmen Gewofag bei der Zwangsversteigerung mitbieten soll, um die 20 Wohnungen mit einer Durchschnittsmiete von 10,86 Euro pro Quadratmeter mit Steuergeld für den Mietmarkt zu bewahren.

Die Mieter selbst sind noch keineswegs beruhigt. "Ein Verkauf und Umwandlung in Eigentum wären vermutlich nur durch den Übergang in öffentliche Hand verhindert worden und jetzt bleiben wir erstmal in der Schwebe", sagt Sarah Müller von der Mietergemeinschaft. Dadurch, dass die Stadt sich fürs Mitbieten entschieden habe, fühle man sich aber "etwas sicherer".

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