Süddeutsche Zeitung

Neuhausen:Genügend Freizeitstätten

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Sozialreferat hält keine weiteren Einrichtungen im Stadtbezirk für notwendig, Lokalpolitiker sehen das anders

Von Sonja Niesmann, Neuhausen

Es mangelt Neuhausen-Nymphenburg an ausreichend Jugendzentren. Das findet jedenfalls der Bezirksausschuss (BA) und hakt immer wieder deswegen bei der Stadtverwaltung nach. Auf seinen jüngsten Vorstoß, beim Neubaugebiet der Stadibau an der Schwere-Reiter-/Emma-Ihrer-Straße mit rund 600 günstigen Wohnungen für Staatsbedienstete Jugendräume einzuplanen, hat er nun immerhin eine sehr schnelle Antwort aus dem Sozialreferat erhalten. Allerdings eine ihn gar nicht zufriedenstellende.

Die Verwaltung sieht keinen Bedarf für eine Freizeitstätte in dem Neubauquartier "Südliches Oberwiesenfeld", sie sieht derzeit überhaupt keinen Bedarf für weitere Freizeitstätten im Stadtbezirk. In einem Radius von 1,5 Kilometern rund ums Neubaugebiet, so lässt Sozialreferentin Dorothee Schiwy auflisten, befänden sich vier Freizeitstätten der offenen Kinder- und Jugendarbeit: in 336 Metern Entfernung "Live - das Jugendzentrum am Ackermannbogen" mit seinen Angeboten für Acht- bis 21-Jährige, in 819 Metern Entfernung das Jugendhaus Schwabing in Trägerschaft des CVJM (Christlicher Verein jungen Menschen) mit Angeboten für Acht- bis 18-Jährige, in einem Kilometer Entfernung der Jugendtreff Neuhausen sowie der Abenteuerspielplatz Neuhausen mit Programm für Zehn- bis 18-Jährige sowie in 1,5 Kilometern Entfernung der Jugendtreff "M 10 City" für die Gruppe der Neun- bis 18-Jährigen. Im angrenzenden Olympiapark seien außerdem zusätzliche, "auch für Jugendliche attraktive Freiflächen". Für einen reinen Mädchentreff im Viertel, auch dies unlängst vom BA gefordert, gilt aus Sicht des Sozialreferates das Gleiche: Diverse "geschlechtsspezifische Angebote" in verschiedenen Treffs wie Aktionstage und ein Mädchencafé oder auch das Projekt "Mädchen an den Ball" des Vereins Biku deckten den Bedarf bereits, und selbst mit Blick auf die Zukunft und die Einwohner-Entwicklung im Stadtbezirk sei die Mädchenarbeit "bedarfsgerecht ausgerichtet".

So ohne Weiteres will der Bezirksausschuss die Absagen nicht schlucken. Er bittet nun den Regsam-Arbeitskreis Soziales um eine fachliche Bewertung und will das Thema im September wieder auf seine Tagesordnung setzen.

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SZ vom 04.06.2021
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