Süddeutsche Zeitung

Konzerthaus:Mehr Raum für Bayerns Spitzenorchester

Die Stiftung Konzerthaus kämpft weiter ums Konzerthaus im Werksviertel und bringt einen neuen Aspekt ein: Auch das Bayerische Staatsorchester, das sein Zuhause in der Oper hat, könnte im Werksviertel künftig Konzerte geben.

Von Susanne Hermanski

"Wir werden weiterhin für das Neue Konzerthaus kämpfen. Wir werden jede Möglichkeit nutzen, um die Bevölkerung und die Politik zu informieren und davon zu überzeugen, dass München das Konzerthaus braucht. Jetzt." Das sagt der Vorstand der Stiftung Neues Konzerthaus, Georg Randlkofer vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatte um das Projekt im Werksviertel. Die Stiftung bringt dabei einen vollkommen neuen Aspekt ins Spiel: In dem Haus "könnte auch das Bayerische Staatsorchester in Zukunft seine Konzertaktivitäten stärken", sagen die Stifter, schränke doch "der Opernbetrieb die Möglichkeiten hochkarätiger Sinfoniekonzerte bisher drastisch ein".

Dazu muss man wissen, dass das Staatsorchester das älteste der drei Münchner Orchester von Weltrang ist, und es neben dem Repertoirebetrieb, in dessen Rahmen es die Opernaufführungen spielt, auch eigene Konzerte im Nationaltheater gibt. Dies jedoch nur sehr selten. Denn dafür bleiben kaum Lücken im Abendkalender zwischen den Opernaufführungen und der durch Auf- und Umbauten blockierten Bühne. Neben dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dessen fester Sitz das Konzerthaus werden soll, würde dann dort ein weiteres Münchner Spitzenorchester zum Zuge kommen.

Im übrigen betont Randlkofer, er habe wenig Verständnis für die von Söder verordnete "Denkpause". "Wir sind vor sechs Jahren im Vertrauen auf politische Entscheidungen und konkrete Zusagen angetreten, Spendengelder zu sammeln, weil wir einen großen Rückhalt in der Bevölkerung verspüren." Die Stiftung sei offizieller Partner des Freistaats mit vertraglicher Vereinbarung. Nun dürfe von Söder "die Chance, mit dem Neuen Konzerthaus weltweit Maßstäbe zu setzen, nicht verspielt werden."

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