Süddeutsche Zeitung

Naturschutz:München warnt vor Goldfisch-Plage

Immer häufiger werden Tiere ausgesetzt, die dann Gewässer leer fressen und heimische Arten bedrohen. Die Stadt empfiehlt: Raubfische anschaffen.

Immer häufiger werden in München Goldfische ausgesetzt, die dann Gewässer in freier Natur leer fressen. Innerhalb kurzer Zeit könnten die Zierfische, als Zierde in Aquarien und Gartenteichen beliebt, die heimischen Amphibien in den Tümpeln verdrängen, teilte die Stadt am Montag mit.

Einmal ausgesetzt vermehren sich die anpassungsfähigen Goldfische schnell. "In kurzer Zeit bilden sie ganze Schwärme - jedoch immer auf Kosten der anderen Teichbewohner, denn der Goldfisch frisst alles, was sich an Kleinlebewesen im Tümpel befindet. Für unsere heimischen Amphibien bedeutet das schnell das Aus", heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Zuletzt wurden ausgesetzte Goldfische in einem Tümpel im Naturschutzgebiet Fröttmaninger Heide entdeckt. Dort stellen sie eine Gefahr dar für die Kaulquappen des Laubfroschs und der seltenen Wechselkröte dar. Naturschützer organisierten deshalb einen Zwangsumzug. Mitarbeiter des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) pumpten das Wasser ab und fischten die etwa 400 Goldfische mit Hilfe von Keschern ab. Sie werden zunächst in der Reptilienauffangstation aufgenommen.

Wer beim Aussetzen von Gold- und anderen Zierfischen erwischt wird, dem droht ein Bußgeld. Die Besitzer könnten überzählige Tiere verschenken, verkaufen oder eventuell auch im Zoohandel loswerden, rät die Stadt - und verweist auch auf eine natürliche Lösung: In einschlägigen Foren werde die Anschaffung von Raubfischen diskutiert, um den Goldfischnachwuchs in Zaum zu halten.

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