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Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä:"Die müssen sich warm anziehen"

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Als Polizeipräsident hat Hubertus Andrä einen anstrengenden Job. Doch selbst in der angespannten Stimmung nach dem Terrorverdacht behält er seine gute Stimmung.

Hubertus Andrä gilt als ruhig, pragmatisch - und als Mann der klaren Worte. Das hat der Münchner Polizeipräsident am Silversterabend und am Neujahrstag wieder eindrücklich bewiesen. Wegen der Terrorwarnung und des folgenden Großeinsatzes in München muss der 59-Jährige gleich mehrfach vor die Presse treten und Fragen beantworten. Und bei aller Ernsthaftigkeit in seinem Job hat Andrä doch immer auch ein Augenzwinkern parat. Selbst in der angespannten Stimmung nach dem Terrorverdacht ermuntert er die Bürger, sich die Lebensfreude nicht nehmen zu lassen.

Potentiellen Trittbrettfahrer droht der Polizeipräsident: "Die müssen sich warm anziehen, das werden wir uns nicht gefallen lassen." Und was die Ermittlungen nach den mutmaßlichen Verdächtigen angeht, gesteht Andrä ein, dass man derzeit nicht einmal genau wisse, ob es die fünf bis sieben genannten Personen auch wirklich gebe. Für einen Polizeipräsidenten wirkt seine Art zu kommunizieren überraschend offen - eine Strategie die aufgeht.

Der kräftige Oberbayer ist ein Polizist durch und durch. Als junger Bursche trat Hubertus - oder in der Kurzform auch Hubert - Andrä vor mehr als vier Jahrzehnten in den Polizeidienst ein. Seit Juli 2013 leitet er das Polizeipräsidium der bayerischen Landeshauptstadt an der Ettstraße.

Für höhere Aufgaben empfahl sich der gebürtige Garmisch-Partenkirchner spätestens, als er 2003 erstmals im bayerischen Innenministerium arbeitete und damit in den Fokus der Landespolitik geriet. Vor seinem Job als Münchens oberster Polizist war er dort ebenfalls tätig, und zwar als Leiter der Abteilung "Verfassungsschutz und Cybersicherheit".

In den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet Andrä aus einem tragischen Anlass: Im Januar 2006 leitete er in Bad Reichenhall den Großeinsatz, als das Dach der Eislaufhalle einstürzte und 15 Menschen ums Leben kamen, darunter zwölf Kinder und Jugendliche.

Für Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war Hubertus Andrä der Wunschkandidat gewesen. Andrä habe sich - so sagte Herrmann bei dessen Amtsantritt vor zweieinhalb Jahren - in allen Funktionen hervorragend bewährt. Andrä ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt im oberbayerischen Germering.

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