Süddeutsche Zeitung

Münchens junge Kreative:Der Pavian-Kopf und das Schloss

Lesezeit: 1 min

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Alexander Höller.

Von Tabitha Nagy

Alexander Höller malt expressiv und mit intensiven Farben. Begleitet wird der 25-Jährige im Atelier von seinem Hund Cheese, der beim Fototermin in eine Schale mit neongrünem Farbpulver getreten ist. "Junge Menschen finden einen krassen Zugang zu meiner Kunst. Auch weil ich mich über Social Media anfassbar mache. Sie sehen, wer hinter der Kunst steckt", sagt Alexander.

"Alle meine Arbeiten kommen aus der Zeichnung. Sie geben mir die Sicherheit, die ich für die großen Formate brauche", sagt Alexander. Er zeichne viel unterwegs. In seinem Atelier steht dafür ein extra Arbeitstisch. Zwischen Leinwänden und auf Tischen sind überall bunte Zeichnungen auf kleinformatigen Papieren zu finden.

"Mit 13 habe ich mit Graffiti-Sprühen angefangen. Seitdem sammle ich meine Schuhe, die ich beim Sprühen oder Malen an hatte. Sie bekommen ihren eigenen Charakter, werden ein Teil von mir und dokumentieren meine Zeit im Atelier", sagt Alexander. "Vielleicht mache ich irgendwann damit eine Skulptur." Die Schuhe stehen alle aufgereiht und mit verschiedensten Farben bedeckt auf einem Tisch in Alexanders Atelier.

Der "Pavian-Kopf", wie Alexander das Motiv nennt, erscheint immer wieder in seinen aktuellen Malereien. "Ich habe den ersten Pavian-Kopf mitten in der Nacht gezeichnet", sagt der junge Künstler, "Am nächsten Morgen war mir klar, dass mit dieser Zeichnung für mich eine neue Ära begonnen hat."

An allen Wänden des Ateliers lehnen Leinwände. Alexander arbeitet gerade an einer neuen Bilderserie. Lange hat er komplett abstrakt gemalt, jetzt arbeitet er das erste Mal seit Jahren mit figurativen Motiven. "Ich habe mit meiner aktuellen Serie einen kleinen Flashback zu Graffiti-Charakteren. Jetzt bin ich so weit, diese Seite von mir zu zeigen", sagt Alexander.

Alexander ist großer Harry-Potter-Fan. An Silvester haben er und ein paar Freunde das Lego-Modell-Set von Hogwarts zusammengebaut. "Ich mag Pop-Kultur. Zehn Stunden hat es gedauert, das Schloss zusammenzubauen. Seitdem steht es hier als Atelier-Schloss."

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