Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in München:Unbekannte fälschen CSU-Wahlplakate

Seit Dienstag überkleben Unbekannte Wahlplakate der CSU mit täuschend echten Fälschungen. Nur wer genau hinsieht, merkt den Unterschied.

Unbekannte überkleben seit Dienstag im Stadtgebiet Wahlplakate der CSU mit täuschend echten Fälschungen. Zunächst tauchten die Plakate in der Gollierstraße und der Trappentreustraße auf. Darauf sind die Motive der aktuellen CSU-Kampagne im gleichen Farbton und den gleichen Schriftzügen der Originale zu sehen.

Doch die Texte der Plakate im Westend unterscheiden sich inhaltlich deutlich von den Slogans der CSU: So ist über dem Spruch "Ich bin zwar kein Rad, aber für viele der einzige Weg" ein Schlauchboot in Anspielung auf die Bootsflüchtlinge im Mittelmeer zu sehen. Darunter steht "Flüchtlinge bleiben, Radler vertreiben" und "Wieder menschlich werden".

Auf einem Plakatständer mit fünf Motiven ist OB-Kandidatin Kristina Frank in Yoga-Position zu sehen. Daneben steht "Zeit für gratis Parken direkt vor dem Fitnessstudio" und "Wieder Zeit gewinnen". CSU-Bezirksgeschäftsführer Frank Gübner bescheinigt dem Plagiator, dass er "doch sehr kreativ" sei. Da habe sich einer "viel Mühe gegeben". Die Beschädigung von Wahlplakaten ist eine Straftat. Ob die CSU den Unbekannten anzeigt, ist laut Gübner noch offen.

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Quelle:
SZ vom 20.02.2020 / anl
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