Süddeutsche Zeitung

Demonstrationen in München:Blau-gelber Protest gegen den Ukraine-Krieg

Wütende Parolen, verzweifelte Forderungen, viele Flaggen: Tausende Menschen demonstrieren am Wochenende in München gegen den Ukraine-Krieg - die Meinung über Russlands Präsident Putin ist recht eindeutig. Bilder aus der Stadt.

An diesem Wochenende finden in München mehrere Demos gegen den Krieg in der Ukraine statt - wie hier am Sonntagnachmittag vor der Oper am Max-Joseph-Platz.

Dort rief Pulse of Europe München zu einer Mahnwache auf - für "den Frieden in Europa und in Solidarität mit der Ukraine". Nach Angaben der Münchner Polizei versammelten sich dabei gut 2000 Personen.

In München wurde bereits am Samstag gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert, wie hier am Stachus mit etwa 5000 Menschen. Angemeldet waren 250 Teilnehmer.

Die Demonstration erstreckte sich vom Karlstor über den Stachus bis weit in die Sonnenstraße - die Polizei sperrte sie zur Sicherheit ab.

Auch am Samstagabend, beim angemeldeten Protestzug vom Odeonsplatz über die Prinzregentenstraße bis zum Europaplatz, kamen viel mehr Menschen, als von den Organisatoren gedacht.

Statt der ursprünglich angemeldeten 200 Teilnehmer seien es bei dieser Demo etwa 3500 gewesen, schätzte die Münchner Polizei.

Die Versammlungen seien friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit. Viele Menschen kamen mit blau-gelben Flaggen und selbstgemalten Schildern.

Oder selbstbemalten Masken - wie diese Frau, die bei der Demo am Abend mit dabei war. Im Hintergrund ist der Friedensengel zu sehen und unmittelbar dort, wo die Menschen demonstrierten, befindet sich das russische Generalkonsulat in München.

Eine Botschaft, die seit den ersten Angriffen am Morgen des 24. Februar bei allen Kundgebungen zu lesen ist: #StandWithUkraine. Im Falle der deutschen Regierung bedeutet das am Samstagabend, anderen Staaten nun doch den Export tödlicher Waffen zu erlauben, die hierzulande hergestellt wurden: Die Niederlande dürfen 400 Panzerfäuste aus deutscher Produktion in die Ukraine exportieren.

Eine andere Forderung, die viele Demonstrierende am Samstag stellten: Deutschland solle sich auch dafür einsetzen, Russland vom Zahlungssystem Swift auszuschließen und so die Sanktionen spürbar zu machen. Dem kam die Politik später nach.

Was die Konsequenzen sein könnten, wenn die Sanktionen verschärft werden, schien den Demonstrierenden zumindest auf diesem Schild bewusst zu sein.

"Putin begeht Völkermord" steht auf einem der Plakate - dieser Meinung schließen sich offenbar viele Demonstrierende an.

Zwischendurch waren bei der Demo in München Sprechchöre zu hören: "Putin, Putin, es kommt der Tag - Kriegsverbrecher nach Den Haag".

Obwohl die Demo im Freien stattfand, trugen die meisten Teilnehmer Masken.

Protest in blau, gelb und auf Rädern: Die russischen Angriffe lassen viele Menschen besorgt in die Zukunft blicken.

Ihre Schilder können die Demonstrantinnen und Demonstranten wohl noch öfter gebrauchen. In München sind weitere Proteste angemeldet. Auch im restlichen Bayern sind am Wochenende zahlreiche Aktionen geplant.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5537313
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/infu
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.