Süddeutsche Zeitung

Öffentlicher Nahverkehr:Münchens U-Bahnen sollen auch nachts fahren

An Wochenenden sollen die Züge rund um die Uhr verkehren, fordern die Grünen. Dasselbe hatten sie zusammen mit der CSU schon vor vier Jahren beantragt.

Die Münchner U-Bahnen sollen künftig an Wochenenden auch nachts fahren - zumindest wenn es nach den Grünen geht. Schon vor zwei Jahren hatte der Stadtrat auf Antrag der CSU und der Grünen beschlossen, ein entsprechendes Konzept erarbeiten zu lassen, doch bisher ist die Nacht-U-Bahn nicht umgesetzt. Nun legen die Grünen noch einmal mit einem Antrag nach und wollen den Nachtverkehr an Wochenenden zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 einführen.

Nach älteren Berechnungen soll der nächtliche Betrieb zwei Millionen Euro pro Jahr kosten. Diese Summe solle die Stadt zuschießen. Der Betrieb könnte dann so aussehen: In den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag sowie in den Nächten vor Feiertagen sollen die U-Bahn-Linien U1 bis U6 in einem 30-Minuten-Takt verkehren. Die jeweils zwei Linien sollen um 15 Minuten versetzt fahren.

An den Innenstadtbahnhöfen Hauptbahnhof, Sendlinger Tor und Odeonsplatz sollen den Fahrgästen Anschlussverbindungen zu den anderen U-Bahn-Linien zur Verfügung stehen. Zusätzlich soll das Nachttram-Netz ausgeweitet und das Nachtbus-Netz an die neuen U-Bahn-Nachtlinien angepasst werden.

"Davon profitieren die Nachtschwärmer, Menschen im Schichtdienst, aber auch Reisende", sagt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). "Es passt einfach nicht zu einer internationalen Großstadt wie München, das wichtigste Verkehrsmittel nachts einzustellen."

"Dass Grün-Rot die Finanzierung nun sicherstellen will, ist eine gute Nachricht", teilt CSU-Stadtrat Sebastian Schall mit. "In einer Großstadt sollte der ÖPNV rund um die Uhr funktionieren."

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SZ/schub
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