Süddeutsche Zeitung

Tiefbau:Wo München in den Untergrund ragt

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Manche Bauwerke sind spektakulär, erregen aber wenig Aufsehen - weil sie sich unter der Erde befinden. Drei Beispiele, wo München schon heute in die Tiefe gewachsen ist oder es noch tun wird.

Von Lea Kramer

Palais Bernheimer am Lenbachplatz

Das Palais Bernheimer am Lenbachplatz selbst ist keines der besonders tiefen Bauwerke der Stadt, allerdings wurde es Mitte der 1980er-Jahre nachträglich mit einer Tiefgarage unterbaut. Der Umbau verschlang Millionen, weil das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftsgebäude von 1888 gleichzeitig im Inneren auf den neuesten Stand der Technik und außen wieder in seinen Originalzustand gebracht worden ist. Unter ein bestehendes Kellergeschoss sind drei weitere Ebenen für Technik und Parken eingefügt worden. Insgesamt sind es also vier Tiefgeschosse, die etwas über 20 Meter ins Erdreich ragen. Ins Parkhaus gelangt man heute von der Ottostraße aus.

Die Zentralregistratur an der Blumenstraße

Unter dem Beratungszentrum der Lokalbaukommission an der Blumenstraße 19, der Genehmigungsbehörde für alle Bauanträge in der Stadt, gibt es ein recht gewaltiges unterirdisches Bauwerk. In der Zentralregistratur bewahren Archivare kilometerweise Akten zu allen Münchner Gebäuden frühestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Mehr als 300 000 Dokumente befinden sich in dem Regalsystem unter dem Asphalt, das bis zur Bodenplatte 13 Meter in die Tiefe ragt, was etwa vier Vollgeschossen entspricht. Aus dem vollautomatisierten Archiv werden täglich an die 100 Akten zur Einsichtnahme an die Oberfläche geholt.

Sporthalle der Berufsschulen

Unter der Erde wird es bald mehr Sportplätze geben. An der Orleansstraße 44-48 gleich neben dem Ostbahnhof zum Beispiel soll eine komplett unterirdische Dreifachturnhalle entstehen. Das Vorhaben rund um die Erweiterung und Modernisierung der dortigen drei Berufsschulen, einer Fachoberschule für Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie sowie der Berufsoberschule für Technik befindet sich noch im Genehmigungsverfahren. Wird gebaut wie geplant, wandert die Turnhalle um die zehn Meter unter die Oberfläche. Für die Schulzentren der Bayernkaserne gibt es ähnliche Überlegungen.

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