Süddeutsche Zeitung

Freibäder in München:Registrieren, testen - und dann ab ins Wasser

Lesezeit: 2 min

Am Freitag startet in München die Freibadsaison. Auch dieses Jahr wird der Betrieb von der Pandemie geprägt sein - wer schwimmen gehen will, muss einige Regeln beachten.

Von Julian Limmer

Maximilian Gutmann, der bei den Stadtwerken für die Münchner Bäder zuständig ist, steht in hellblauer Daunenjacke vor dem großen Becken im Schyrenbad nahe der Isar. Es ist kalt,um die acht Grad. Freibadstimmung will noch nicht recht aufkommen. Das Wasser im Becken ist da schon einen Schritt weiter: 19,8 Grad. Bis zum Freitag sollen es 24 Grad werden, die Heizungen laufen seit ein paar Tagen wieder. Ob wirklich alle Becken aller Bäder bis dahin auf eine angenehme Temperatur kommen, sei noch nicht klar, sagt Gutmann. Doch die Reinigungen seien abgeschlossen, das Wasser eingelassen. Seit sechs Wochen liefen die Vorbereitungen. "Wir sind startklar", sagt Gutmann.

Am Freitag um 7 Uhr geht es los, im Schyrenbad und im Dante-Bad wird dann die Münchner Freibadsaison eröffnet - nach den vielen Monaten des Lockdowns. Um 9 Uhr folgen dann das Michaeli-, West-, Ungerer- und Prinzregentenbad sowie das Naturbad Maria Einsiedel. Nur das Bad Georgenschwaige in Schwabing bleibt geschlossen - nach einem Brand im März soll es in den kommenden Jahren zu einem Naturbad umgebaut werden.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat allen Badegästen bereits einen guten Start in die Saison gewünscht und fügt "für die kleinen Wasserratten noch eine weitere gute Nachricht" an: Bis zwölf Jahre ist der Eintritt frei. Ansonsten ändert sich nichts an den Preisen im Vergleich zum Vorjahr. Und auch in diesem Sommer wird der Freibadbetrieb von der Corona-Pandemie geprägt bleiben. Mittlerweile liegt den Stadtwerken der Hygieneplan des bayerischen Gesundheitsministeriums vor, nach dem sich die Bäder richten werden.

So wird in jedes Freibad täglich nur eine bestimmte Anzahl an Besuchern dürfen. Wer baden will, müsse sich zuvor auf der Internetseite der Stadtwerke registrieren. Buchen können Gäste dann bereits drei Tage im Voraus des jeweiligen Badetags. Danach erhält jeder Registrierte einen Code per E-Mail, mit dem er an der Kasse ein Ticket kaufen kann. Dieses Jahr soll es auch Ausgangsdrehkreuze geben: "Sobald Menschen das Bad verlassen, kann man nachreservieren", sagt Maximilian Gutmann. Für Gäste bedeute das, dass sie im Internet im Laufe eines Tages prüfen können, ob wieder Kapazitäten frei geworden sind.

Für den Eintritt ist dann ein negativer Corona-Test nötig: Ein Antigen-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden oder ein PCR-Test, der nicht älter 48 Stunden sein darf. Bereits Genesene oder vollständig Geimpfte brauchen keinen Test mitzubringen - es reicht ein Nachweis über die Immunisierung. Die Stadtwerke raten jedem Gast, sich vor einem Besuch über die aktuell gültigen Reglen zu informieren. Auch eine Maskenpflicht soll es geben - bis auf die Liegeflächen, auf dem Weg zum Schwimmbecken und natürlich im Wasser. Ausgenommen davon sind Kinder unter sechs Jahren.

Für Gutmann geht es nun weiter ins nächste Bad, er müsse noch den Rest der 200 Mitarbeiter einweisen, die aus der Kurzarbeit zurückkehren. Er läuft noch einmal durchs Schyrenbad, begrüßt Mitarbeiter beim Vornamen. Dem Rasen wird gerade der letze Schliff verpasst, letzte Vorbereitungen werden getroffen, dann geht es los. Davor sagt Maximilian Gutmann noch: "Ein Freibad ist in München ein absolutes Lebensgefühl."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5299068
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 20.05.2021
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.