Süddeutsche Zeitung

Trotz schwieriger Schneelage:Große Nachfrage nach Skikursen

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Nach der enttäuschenden Saison 2020/21 ist im aktuellen Skiwinter die Sehnsucht nach Board und Brettern wieder zu spüren. Skischulen melden für die Faschingsferien weitgehend ausgebuchte Kurse.

Von Yannik Schuster, München

Die Sehnsucht nach der Piste scheint groß zu sein. Denn die Kinder in den Faschingsferien mal eben in einen Skikurs zu schicken, gestaltet sich aktuell nicht nur wegen der überschaubaren Schneelage schwierig. Der Andrang ist groß, die meisten Münchner Skischulen sind längst ausgebucht. Bei einigen Schulen ist die Nachfrage sogar größer als noch vor der Pandemie.

Tanja Tegeder von Ski & Board Giesing sagt, dass nach der enttäuschenden Skisaison 2020/21 viele wieder auf die Piste drängten. In diesem Jahr könne man sogar einen höheren Andrang als normalerweise verzeichnen. Sie räumt aber ein: "Kurz vor den Ferien ist die Nachfrage schlicht immer enorm, mit Corona hängt das nicht direkt zusammen." Die vorherrschende Unsicherheit während der vergangenen Saison bezüglich sich stetig ändernder Corona-Maßnahmen und teilweise ganz geschlossenen Skigebieten habe sich in ein Bedürfnis gewandelt, wieder auf den Brettern zu stehen.

Aufgrund der Corona-Vorschriften habe man bisher zwar keine Kurse streichen müssen, diese aber aus Tiroler Skigebieten nach Deutschland verlegt. Die genauen Ziele werden kurzfristig anhand der Schneelage ausgewählt. Für alle ab zwölf Jahren gilt die 2-G-Regel, von sechs Jahren an Maskenpflicht im Bus. Einschränkungen bei der Teilnehmerzahl gibt es keine. Problematischer könne es werden, wenn Lehrer kurzfristig absagten, weil sie etwa in Quarantäne müssten. Für die kommende Saison rät Tegeder, sich frühzeitig, idealerweise bereits zum Start der Skisaison, um Kurse für den Nachwuchs zu kümmern, dann bekomme man seine Kinder auch unter.

Weil derzeit die Fluktuation hoch ist, werden mitunter auch noch kurzfristig Plätze frei

"Die Kinder wollen sich draußen bewegen und haben Spaß, wieder unter Menschen zu sein", konstatiert Uschi Gehring von der Skischule München. Man wolle möglichst vielen Kindern die Teilnahme an einem Kurs ermöglichen, was sich organisatorisch jedoch extrem anspruchsvoll gestalte. Ihr Tipp für die Faschingsferien: Man solle sich auf die bereits sehr volle Warteliste setzen lassen. Derzeit könne es durchaus vorkommen, dass Teilnehmer kurzfristig aufgrund einer Erkrankung oder Quarantäne-Zeit absagen müssten. Mit etwas Glück wird so doch noch ein Platz frei.

Andrea Avrutschenko von der Alpina Skischule kann keine erhöhte Nachfrage aufgrund von Corona feststellen. Die anstehenden Ferien seien zwar immer eine stark nachgefragte Zeit, pandemiebedingt allerdings auf einem etwas geringeren Niveau. Dennoch: "Bei uns ist alles voll." Bei Gesprächen mit Eltern wurde Avrutschenko klar, dass ihre Skischule damit keine Ausnahme darstellt: "Wir waren nicht immer die erste Skischule, die angerufen wurde, es ist alles ziemlich voll." Ihr Rat für Eltern ist simpel: Einfach anrufen und nachfragen, ob es noch Möglichkeiten gibt.

Die Sehnsucht nach der Piste spiegelt sich nicht nur bei den Skischulen wider. Auch die sechs Kurse der Münchner Sektion des Deutschen Alpenvereins sind komplett ausgebucht. "Bislang konnten fast alle geplanten Kurse stattfinden - jedoch bei einer hohen Fluktuation", sagt Pressesprecher Markus Block. "Viele angemeldete Kursteilnehmer mussten aufgrund einer coronabedingten Quarantäne, wegen der sich häufig ändernden Corona-Vorschriften oder wegen anderer Krankheiten absagen."

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