Süddeutsche Zeitung

Sendling-Westpark:Hoffnung auf Familienzentrum

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Die Wohnungsgesellschaft GWG plant einen Neubau an der Garmischer Straße, der wohl auch für soziale Zwecke genutzt werden könnte.

Von Jürgen Wolfram

Gäbe es eine Rangliste der Münchner Stadtviertel und ihrer Ausstattung mit Sozialeinrichtungen, Sendling-Westpark rangierte vermutlich am Ende dieser Skala. Doch nach diversen Vorstößen beim städtischen Sozialreferat sowie der kommunalen Wohnungsgesellschaft GWG könnten sich die Dinge zumindest mittelfristig zum Besseren wenden.

Die GWG plant einen Neubau auf der Westseite der Garmischer Straße, zwischen Preßburger und Krüner Straße. Sendling-Westpark käme dann endlich zu einem Familienzentrum, einem Bildungslokal, einer Schüler-Mittagsbetreuung und "weiteren, niederschwelligen Unterstützungsangeboten insbesondere für Familien in sozial benachteiligten Lebenslagen".

Dass man entsprechenden Bedarf sehe, hat das Sozialreferat dem Bezirksausschuss Sendling-Westpark bestätigt. "Aus fachlicher Sicht" empfehle man die Schaffung der genannten Einrichtungen, teilte Sozialreferentin Dorothee Schiwy unlängst dem BA-Vorsitzenden Günter Keller (beide SPD) mit. Das Stadtjugendamt werde dem Stadtrat nahelegen, einen entsprechenden Grundsatzbeschluss zu fassen, um weitere Planungen einleiten zu können. Dazu zählen etwa die Finanzierung sowie die Trägerauswahl.

Voreilige Hoffnungen dämpft Sozialreferentin Schiwy jedoch mit dem Hinweis, dass die tatsächliche "Installierung" der neuen Angebote "insbesondere von der Haushaltslage" der Stadt abhänge. Die gibt zu Euphorie derzeit wenig Anlass. Der Bezirksausschuss Sendling-Westpark geht gleichwohl davon aus, dass zumindest die GWG-Neubaupläne unabhängig davon vorangetrieben werden. Und dass entstehende Flächen "auch für soziale Zwecke genutzt werden können".

Um den "dringenden Raumbedarf" von Hort und Mittagsbetreuung der Fernpaßschule zu befriedigen, hoffen die Lokalpolitiker auf die Büros der derzeitigen GWG-Hausverwaltung mit einer Gesamtfläche von 450 Quadratmetern. Die Hausverwaltung wird in absehbarer Zeit von der Fernpaßstraße in die geplanten Neubauten an der Garmischer Straße umziehen. Gemäß einem Antrag des Bezirksausschusses soll nun rasch geklärt werden, ob die Wunschlösung umsetzbar wäre.

Bei einem Gespräch zwischen Mitgliedern der Stadtteilvertretung und der GWG erklärten die Vertreter der Wohnungsgesellschaft, sie hätten beim Sozialreferat "eine Bedarfsabfrage gestellt". Für das Einbringen eines Vorbescheids seien nun weitere Details zu eruieren, wie beispielsweise der exakte Raumbedarf. Günter Keller lässt sich das nicht zweimal sagen: "Da bleiben wir dran."

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