Süddeutsche Zeitung

Schanigärten in München:Erleuchtet und beheizt

Vom Reiz der nächtlichen Schanigärten: Bis Ende November dürfen die Freischankflächen vor den Lokalen bleiben. Das Freuen geht also weiter - wenn das Wetter mitspielt.

Von René Hofmann

Spätestens mit Beginn der Winterzeit verlagert sich das Leben nach drinnen. So läuft das zumindest in normalen Zeiten. Seit das Coronavirus in die Welt kam, ist aber vieles nicht mehr normal - und das meiste des Unnormalen ist nicht schön. In München aber gibt es da eine Ausnahme. Seit die ersten Wellen der Pandemie gebrochen wurden, gibt es hier vor den Lokalen erweiterte Freischankflächen, die sogenannten Schanigärten.

An echte Gärten erinnerten anfangs nur die wenigsten, vielerorts wurden erst einmal ausrangierte Europaletten mit eilig in Baumärkten beschafften Blumenkübeln zusammengebracht. Inzwischen aber haben sich die Provisorien ausgewachsen; es gibt Unternehmen, die Gastronomen professionell geplante und leicht zusammenlegbare Gesamtpakete offerieren - inklusive Dachrinnen und Kabelkanälen für die Zuleitungen der Lichterketten und Heizstrahler.

Essen und Trinken, wo sonst Autos parken: Diese Idee findet Anklang - beim Publikum wie bei den Wirten. Die einen freuen sich darüber, dass nicht nur die häufig überbuchten Plätze im häufig stickigen Drinnen zur Verfügung stehen.

Die anderen über den zusätzlichen Umsatz. Vier Wochen lang kann das Freuen nun - wenn das Wetter mitspielt - noch weitergehen. Der Stadtrat hat entschieden, dass die temporären Gärten nicht Ende Oktober abgebaut werden müssen, sondern erst Ende November.

Weil es bis dahin immer früher dunkel wird, kann sich der Reiz des Draußen nun noch auswachsen: Statt der Sonne spenden LED-Lampen Licht und Heizpilze Wärme - so diese mit Ökostrom betrieben werden. Das ist die Vorgabe des Stadtrats.

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