Süddeutsche Zeitung

Konzert in der Muffathalle:Eine Frau, die die Popwelt revolutioniert

Rina Sawayama will nicht irgendein Popsternchen sein, das Lieder über Liebe singt. Stattdessen lebt die Künstlerin ihre "eigene Wahrheit" - was das bedeutet, zeigt sie am Sonntag in München.

Fotografiert zu werden, ist Pop-Superstar Rina Sawayama gewöhnt. Als sie noch in Cambridge Politik, Psychologie und Soziologie studierte, finanzierte sie die Uni-Zeit als Model, etwa für Versace. Wird sie heute bei Partys fotografiert, lästern Society-Magazine über ihren Mode-Stil. Texte über Klamotten, wirklich? Wo doch die in Japan geborene Elektro-Pop-Sängerin wie kaum eine andere Künstlerin für starke Statements und klare Botschaften steht.

"Es muss nicht alles todernst sein, aber die Welt braucht nicht noch eine seichte Sängerin mit der Reife eines Kleinkinds", sagte Rina Sawayama einmal in einem Interview über ihre Musik. Zu dieser Zeit hatte sie sich als pansexuell geoutet und in ihrem Song "Cherry" thematisiert: "Ich wollte die Bi- und Pan-Community und Queer-People allgemein nicht weiter stigmatisieren", sagte sie. Sie wollte ihre "eigene Wahrheit" auch leben: "Wenn ich das nicht kann, dann bin ich nur ein Popsternchen, das Lieder über Liebe singt", sagte sie damals. Das war 2019 - und jetzt gehört sie neben Madonna, Lady Gaga oder Rihanna zu den Frauen, die die Popwelt revolutionieren.

Das hört man längst auch ihrer Musik an. War es bei ihrem Debüt-Album "Rina" (2017) noch eine Mischung aus Bubblegum-Pop einer Britney Spears und R'n'B, dominieren bei der aktuellen Platte Dance-Balladen, Rock-Gitarren und Lady-Gaga-Anleihen. Genregrenzen? Scheint es bei Rina Sawayama eh nicht zu geben. Da trifft Dance-Pop auf NuMetal, Hyper-Pop auf Country.

Rina Sawayama, So., 19. Feb., 20 Uhr, Muffathalle, Zellstraße 4, www.muffatwerk.de

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