Süddeutsche Zeitung

Polizei:Mann stirbt in Zelle

Die Polizei nahm einen 51-Jährigen fest und brachte ihn in die Haftanstalt - am nächsten Morgen wurde der Mann tot aufgefunden.

Von Joachim Mölter, München

Ein 51 Jahre alter Obdachloser ist am Samstagmorgen in der Haftanstalt des Münchner Polizeipräsidiums gestorben. Er war tags zuvor festgenommen worden, nachdem sich bei einer Kontrolle in Milbertshofen herausgestellt hatte, dass ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Augsburg wegen Schwarzfahrens gegen ihn vorlag. Der Mann verbrachte den Freitag in Polizei-Haft, er sollte am Samstag zur Justiz überstellt werden, zeigte beim Wecken um fünf Uhr jedoch keine Reaktion. Der alarmierte Notarzt versuchte, den Mann wiederzubeleben, stellte seine Bemühungen aber um 5.45 Uhr erfolglos ein.

Zur Klärung der Todesursache wurde der Mann in das Institut für Rechtsmedizin gebracht, wo er am Montag obduziert werden sollte. Ersten Vermutungen der Polizei zufolge ist er im Schlaf an einer akuten internistischen Erkrankung gestorben. Vor seiner Einlieferung in die Polizei-Haft war der 51-Jährige wegen einer deutlichen Alkoholisierung und zur generellen Überprüfung seines Gesundheitszustandes in einem Krankenhaus untersucht worden. Dort sei seine Haftfähigkeit bestätigt worden, hieß es im Polizeibericht. Bei den regelmäßigen Kontrollen der Zelle seien ebenfalls keine Auffälligkeiten bei dem 51-Jährigen festgestellt worden; er selbst habe auch nicht geklagt, dass es ihm nicht gut gehe, hieß es weiter. Die Kriminalpolizei ermittelt nun zu dem Vorfall. Routinemäßig ist auch das Landeskriminalamt eingeschaltet, um zu prüfen, ob ein Fehlverhalten der Polizeibeamten vorliegt.

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Quelle:
SZ vom 31.08.2021 / moe
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