Süddeutsche Zeitung

Nahverkehr in München:Trotz neuer Nacht-U-Bahn am Wochenende: Fahrgastverbände kritisieren künftiges Angebot der MVG

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Ende Dezember ändert sich das Angebot im Münchner Nahverkehr. Was Fahrgastvertretern nicht weit genug geht - und welches Projekt im Münchner Norden sie für verzichtbar halten.

Das Angebot der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) für das Jahr 2025 kommt bei Fahrgastverbänden nicht gut an. Es gebe kaum Ausweitungen des Programms, dafür werde auf einzelnen Linien das Angebot zurückgeschraubt, kritisieren der Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr (AAN) und der Fahrgastverband Pro Bahn.

Doch laut MVG sind zum Fahrplanwechsel im Dezember keine großen Sprünge drin. Sie verweist auf den Fachkräftemangel sowie die schwierige Finanzierungssituation, unter anderem durch Preissteigerungen, stark belastete öffentliche Haushalte und sinkende Tarifeinnahmen, insbesondere durch das Deutschlandticket.

Die prekäre Situation ist AAN und Pro Bahn durchaus bewusst. Ihre Kritik richtet sich deshalb primär an die Politik. Einerseits müssten Bund und Freistaat einen finanziellen Beitrag zu den Betriebskosten leisten. Andererseits sei die Gegenfinanzierung der Einnahmeverluste durch das Deutschlandticket nicht gesichert. "Ohne zusätzliche Mittel von Bund und Land gefährdet das Deutschlandticket den ÖPNV", schreibt der AAN.

Auch die Stadt selbst müsse andere Prioritäten setzen. So halten AAN und Pro Bahn den sogenannten BMW-Tunnel, der die Schleißheimer Straße an die A99 anbinden soll, für überflüssig und fordern, die Planungen dazu einzustellen. Stattdessen solle die Stadt das Geld in den Ausbau des ÖPNV investieren.

Positiv bewerten die Verbände das künftige nächtliche U-Bahn-Angebot an Wochenenden. Unter der Woche gebe es nachts dafür keine Verbesserung. Viele Stadtteile hätten weiterhin nur einen Stundentakt, andere, wie zum Beispiel Allach, Freiham und Lerchenau seien unter der Woche vom ÖPNV sogar abgehängt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die geplante Verkürzung der Buslinie 132, die künftig nicht mehr in die Nähe des Marienplatzes fahren soll. Die Mini-Busse, die von Juni an im Zentrum getestet werden, reichten als Angebot an der Oberfläche nicht aus.

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SZ/schub
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