Süddeutsche Zeitung

MVG:Englische Durchsagen bleiben die Ausnahme

Wer sich über aktuelle Störungen im Münchner Nahverkehr informieren will, sollte besser der deutschen Sprache mächtig sein. Sowohl die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) als auch die Deutsche Bahn reagierten jetzt abschlägig auf einen Stadtratsantrag der FDP vom Januar, in dem gefordert wurde, dass "Durchsagen und Anzeigen für außerplanmäßige Ereignisse zusätzlich in englischer Sprache zu erfolgen haben". Beide Verkehrsunternehmen erklärten, ihre Mitarbeiter könnten "situativ individuelle und spontane Ansagen am Bahnsteig nicht mehrsprachig umsetzen", so die Formulierung der Bahn. Die MVG befürchtet zudem: "Bei zu langen oder zu häufigen Durchsagen fühlen sich unsere Fahrgäste schnell auch gestört." Man sei sich bewusst, dass Fahrgäste in einer Großstadt mit internationalem Publikum "möglichst zweisprachig" informiert werden sollten. Doch dies könnten die Fahrerinnen und Fahrer nur in Einzelfällen leisten. Reguläre Durchsagen auf Englisch wird es den Auskünften zufolge auch in Zukunft nur bei geplanten Fahrplanabweichungen wie Bauarbeiten geben.

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SZ vom 03.06.2020 / SZ
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