Süddeutsche Zeitung

Keimbelastung:Kritik an Schließung des Maria-Einsiedel-Bads

Lokalpolitiker wollen die Ursachen der Verunreinigung wissen und fragen sich, ob womöglich auch andere Gründe im Spiel sind. Schon die Eröffnung war verschoben worden.

Von Jürgen Wolfram und David Costanzo

Wegen einer Keimbelastung haben die Stadtwerke München das Maria-Einsiedel-Bad in Thalkirchen geschlossen - ein Schritt, der auch nach drei Wochen noch Wellen schlägt. Dass die beliebte Freizeiteinrichtung längerfristig nicht zugänglich sein soll, hat jetzt auch den Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln zu kritischen Fragen veranlasst. Er möchte darüber informiert werden, "welches die genauen Ursachen für die Keimbelastung des Bio-Beckens sind und wie hoch diese tatsächlich war". Ferner fragen sich die Lokalpolitiker, ob nicht "eventuell steigende Energiekosten oder Personalprobleme" mit im Spiel seien.

"Mutmaßungen" nennt dies ein Sprecher der Stadtwerke, die "schlicht falsch" seien. Dass die Keimbelastung Auslöser der Schließung des Naturbads gewesen sei, könne das Gesundheitsamt bestätigen. Die Messungen besserten sich zwar wieder, lägen aber noch über den Grenzwerten. Die Stadtwerke wollten das Bad schnellstmöglich wieder öffnen. Eine Prognose sei jedoch nicht möglich.

Wegen personeller Engpässe war schon die Saisoneröffnung an der Zentralländstraße verschoben worden. Die Lokalpolitiker erinnern die Stadtwerke an die "Beliebtheit des Bades weit über die Grenzen des Stadtbezirks hinaus" und an die Vielzahl seiner Stammgäste. Besonders in Zeiten, "in denen immer weniger Kinder schwimmen lernen", müsse der Besuch "unabdingbar möglich" sein. Die Stadtteilvertretung will nun Verantwortliche der Stadtwerke zur nächsten Sitzung einladen.

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