Süddeutsche Zeitung

U-Bahn-Baustelle in Laim:Bauarbeiter in Grube verschüttet

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Beim Ausbaggern eines Kanals gerät der 47-Jährige in einen Erd- und Kiesrutsch. Kollegen versuchen zunächst, ihn mit den Händen auszugraben. Erst nach eineinhalb Stunden wird der verletzte Mann von der Feuerwehr geborgen.

Von Joachim Mölter

Eine dramatische Rettungsaktion ist für einen 47 Jahre alten Bauarbeiter aus dem Landkreis offensichtlich glimpflich zu Ende gegangen. Der Mann war am Donnerstagnachmittag auf einer Baustelle im Laimer Abschnitt der Gotthardstraße in einer Grube verschüttet und erst nach anderthalb Stunden von der Feuerwehr geborgen worden. Nach der Erstversorgung durch einen Notarzt wurde er vom Rettungsdienst zur weiteren Behandlung in den Schockraum einer Klinik gebracht, wo er auf innere Verletzungen untersucht wurde. Ersten Angaben der Polizei vom Freitag zufolge, kam der Mann augenscheinlich mit Prellungen und einer Unterkühlung davon.

Der Unfall ereignete sich gegen 14.45 Uhr in der Nähe des Laimer Platzes. Zwischen diesem und der Fischer-von-Erlach-Straße finden derzeit entlang der Gotthardstraße Bauarbeiten für die Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 nach Pasing statt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde am Donnerstag bei Kanalarbeiten mit einem Bagger eine Grube ausgeschaufelt, dabei löste sich aus bislang unbekannten Gründen eine größere Menge Kies und Erde und verschüttete den mit Schalungsarbeiten beschäftigten 47-Jährigen derart, dass nur noch sein Kopf herausschaute.

Kollegen riefen sofort den Notruf und versuchten, den Mann mit den Händen auszugraben. Weil das erfolglos war, sicherten sie ihn mit Seilen bis zum Eintreffen der Feuerwehr. Deren erste Einsatzkräfte forderten umgehend weitere Einheiten an, so dass letztlich ein Großaufgebot am Unfallort war. Darunter war auch ein Kriseninterventionsteam für die unter Schock stehenden Kollegen des Arbeiters.

Die Feuerwehrleute benutzten unter anderem eine Drehleiter, um zu verhindern, dass der 47-Jährige weiter abrutscht. Zudem stabilisierten sie die eine Seite der Grube mit Holzplanken und trugen die Erde auf der anderen Seite ab. Wegen der umfangreichen Sicherungsmaßnahmen war der Arbeiter erst nach eineinhalb Stunden aus seiner Zwangslage befreit. Nach Auskunft eines Feuerwehrsprechers sei er die ganze Zeit ansprechbar gewesen.

Das für Betriebsunfälle zuständige Kommissariat 13 der Münchner Kripo ermittelt wegen der genauen Unfallursache. Erst nach dem Ergebnis könne gesagt werden, ob die Sicherheitsmaßnahmen an der U-Bahn-Baustelle überprüft werden müssen, teilte das Baureferat der Stadt mit. Ob der Unfall den weiteren Bauablauf beeinträchtigt, sei noch nicht abzusehen.

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