Süddeutsche Zeitung

München:In der Praxis

"Guten Tag, Herr Doktor." Mit diesen Worten wird Matthias Glasow oft begrüßt. Dabei gibt es in der dermatologischen Praxis nur eine Frau Doktor, Isabell Sick, und das ist die Chefin von Glasow. Der 30-Jährige ist seit fünf Jahren medizinischer Fachangestellter und damit als Mann noch eine Seltenheit. Nur vier Prozent in dem Beruf sind männlich. An der städtischen Berufsschule sind derzeit von 1225 Auszubildenden 53 Männer. Dabei sei es ein sehr schöner und unheimlich abwechslungsreicher Beruf, so Glasow. Er ärgert sich nur, wenn er als Arzthelfer bezeichnet wird. "Wir helfen nicht nur, wir machen auch Vieles selbstständig." Zudem gebe es auch viele Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. "Nur die Entlohnung ist überhaupt nicht leistungsgerecht", sagt er. Daher engagiert er sich auch in der Gewerkschaft. Würde seine Chefin ihn nicht übertariflich bezahlen, bräuchte er einen Zweitjob, um sich ein Leben in München überhaupt leisten zu können. Texte: Inga Rahmsdorf; Fotos: Catherina Hess (3), Alessandra Schellnegger (3), Stephan Rumpf, Marco Einfeldt

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SZ vom 17.03.2018
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