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Schutz vor Corona:Wo und wann sich Kinder in München impfen lassen können

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Der Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige ist zugelassen, doch wo bekommen sie nun ihre Spritze? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Lea Kramer

Die Inzidenzen bei den Kindern sind schwindelerregend hoch. Für die vorletzte Novemberwoche gab das Bayerische Landesamt für Gesundheit (LGL) für die Sechs- bis Elfjährigen die Zahl 1282 an. Auch wenn Kinder mehrheitlich nicht schwer am Coronavirus erkranken, wollen viele Eltern ihren Nachwuchs vor einer Infektion schützen. Münchner Hausärztinnen und Kinderärzte werden mit Anfragen geflutet. Bei der Stadt herrscht kurz nach der Zulassung des Impfstoffs für Kinder ab fünf Jahren Verwirrung. Doch was gilt nun in München in Sachen U12-Impfung? Antworten auf die drängendsten Fragen.

Wer darf sich impfen lassen?

Die europäische Arzneimittelbehörde (Ema) hat den Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer am Donnerstag für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren zugelassen, eine Empfehlung der Impfung durch die Ständige Impfkommission (Stiko) steht noch aus. Bayerns Gesundheitsminister teilte mit, Impfzentren und Ärzteschaft würden sich auf die Impfungen von Kindern ab fünf Jahren vorbereiten. In München leben 90 000 Kinder in dieser Altersgruppe.

Ab wann können Kinder geimpft werden?

Von 20. Dezember an ist der Impfstoff in der Kinderdosierung in Deutschland verfügbar. Bis dahin können Kinder- und Jugendärzte den Jüngeren aber das Mittel aus einer Flasche für Erwachsene verabreichen. Für viele Pädiater ist das ein großer Aufwand, sie wollen bis Mitte Dezember warten. Sofern bereits Kinder mit dem regulären Impfstoff geimpft werden, erfolge dies im Rahmen der ärztlichen Therapiefreiheit und in eigener Verantwortung und Haftung des behandelnden Arztes, teilt das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) dazu mit.

Gibt es frühere Impfungen auch schon im Impfzentrum in Riem?

Am Donnerstagabend haben mehrere Stadträtinnen übereinstimmend mitgeteilt, dass Kinder ab fünf Jahren "ab sofort" auch im Impfzentrum in Riem eine Spritze bekommen können. "Die Gesundheitsreferentin hat am Ende der Vollversammlung gesagt, dass niemand, der in dieser Altersgruppe zum Impfen kommt, mehr weggeschickt wird", sagt Hannah Gerstenkorn (Grüne). Auch SPD-Fraktionschefin Anne Hübner setzte einen ähnlich klingenden Tweet ab. Die Stadt hat die Aussage inzwischen relativiert. Im Impfzentrum in Riem seien Kinderimpfungen aufgrund der fehlenden Herstellerhaftung noch nicht möglich, heißt es in einer Mitteilung aus dem Presseamt. Sobald noch offene Fragen, wie etwa angepasste Aufklärungsbögen, geklärt seien, wolle man "kurzfristig" beginnen, Kinder ab fünf Jahren zu impfen, spätestens aber ab dem 20. Dezember.

Die Kapazität des Impfzentrums ist aufgrund von mangelndem Personal noch nicht wieder bei voller Leistung. Von 9. Dezember an soll dort aber wieder an sieben Tagen in der Woche geimpft werden. Termine für Kinder können bislang weder über das Impfportal im Internet noch über die Hotline gebucht werden.

Welche Aktionen plant die Stadt für U12-Impfungen?

Das städtische Gesundheitsreferat will von 1. Dezember an den Gasteig an der Rosenheimer Straße anmieten und von Mitte Dezember an dort 1000 Impfungen am Tag vornehmen. Sukzessive soll auch eine Anlaufstelle für Familienimpfungen entstehen. Erste Impfungen für Kinder sollen der Stadt zufolge ebenfalls Mitte Dezember stattfinden können. Darüber hinaus wird es Impfaktionen in Kinder- und Jugendtreffs sowie in Gesundheitszentren, zum Beispiel im Hasenbergl, geben.

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