Süddeutsche Zeitung

Wirtschaft in München:Rekordgeschäfte mit Immobilien

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Erstmals haben Investoren in der Landeshauptstadt mehr als zehn Milliarden Euro ausgegeben

Von Anna Hoben

Es ist ein neuer Rekord, der zeigt, dass der Boom auf dem Immobilienmarkt alles andere als vorbei ist: Laut einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate sind im vergangenen Jahr in München durch den Verkauf von Gebäuden 10,7 Milliarden Euro bewegt worden. Mit diesem Umsatzvolumen habe die bayerische Landeshauptstadt zum ersten Mal die Schwelle von zehn Milliarden Euro übertreten und den bereits hohen Vorjahreswert um 60 Prozent überschritten. Damit trete München "zusammen mit Berlin und Frankfurt einem exklusiven Klub bei", wie es in einer Mitteilung von BNP Paribas Real Estate heißt. Noch mehr Geld war demnach nur in Berlin im Spiel.

Der größte Teil ist laut den Immobilienexperten in München auf Einzeldeals entfallen - knapp 8,26 Milliarden Euro, auch dies ein neuer Rekord. Zu den wichtigsten Verkäufen gehörten etwa der Siemens-Campus in Neuperlach, der Campus Tucherpark am Englischen Garten und die Macherei in Berg am Laim. Zwar habe sich der Markt in allen Segmenten ausgesprochen lebhaft gezeigt, sagt Stefan Bauer, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate. Große Deals im dreistelligen Millionenbereich hätten aber am meisten zum neuen Allzeithoch beigetragen. Die beliebtesten Anlageobjekte sind Büros. Das Umsatzvolumen steigerte sich in diesem Bereich um 80 Prozent; der Umsatzanteil lag mit 70 Prozent etwa auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsobjekte, die gut zehn Prozent zum Ergebnis beitragen. Auf Logistikobjekte entfallen gut vier Prozent, Hotels steuern weitere knapp fünf zum Resultat bei. Die Bedeutung von Entwicklungsgrundstücken ist mit etwa drei Prozent rückläufig, was auch auf das zu geringe Angebot an Grundstücken zurückzuführen sei. Auch für 2020 spreche vieles für ein erneut hohes Transaktionsvolumen, prognostiziert Bauer - wegen der unverändert attraktiven Finanzierungsbedingungen und eines Mangels an alternativen Anlagemöglichkeiten. Zwar sei nicht davon auszugehen, dass in diesem Jahr wieder die Marke von zehn Milliarden Euro überschritten wird. "Ein Ergebnis zwischen sechs und acht Milliarden Euro erscheint aber realistisch."

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SZ vom 08.01.2020
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