Süddeutsche Zeitung

Frühstück in Haidhausen:Im Wohnzimmer mit Bonnie und Clyde

Lesezeit: 2 min

Im "Schneeweinchen und Rosenbrot" frühstückt man zwischen Nähmaschinen und Designerstühlen. Das Angebot ist bodenständig - und vor allem selbstgemacht.

Von Magdalena Latz

Dieser Artikel ist leider nicht mehr aktuell, da das Lokal mittlerweile geschlossen ist.

Die Wurstschneidemaschine spiegelt sich im Vitrinenschrank. In einer Ecke drängen sich Sessel, daneben Designerstühle. Auf den Tischen steht Omas Porzellan. Ein System lässt sich dahinter nicht erkennen. Aber das braucht es auch gar nicht, denn das "Schneeweinchen und Rosenbrot" in Haidhausen hat den Anspruch, eine Art Wohnzimmer zu sein - und dort sammelt sich im Laufe der Zeit ja manches an. Auch die Stimmung ist so entspannt, wie sie daheim auf der Couch sein sollte, dazu läuft Indie-Musik.

Den ungewöhnlichen Namen verdankt das Restaurant der Inhaberin Nora Wolf und ihrer Schwester. Die eine ist blond, die andere dunkelhaarig, was die Eltern an die beiden Kinder im Märchen "Schneeweißchen und Rosenrot" erinnerte. "Aber der Name des Märchens wäre für den Laden zu nett gewesen, das hätte nicht zu mir gepasst. Und dann musste natürlich noch der Bezug zum Essen mit rein," sagt Wolf.

Seit 2013 betreibt sie bereits das Café ZimtZicke. Dort werden Kuchen und kleinere Snacks serviert. Vergangenes Jahr folgte das "Schneeweinchen und Rosenbrot" direkt nebenan, in dem man frühstücken oder abends auch schicker essen kann.

Was gibt es da und was kostet es?

Die Frühstückskarte lässt keine Wünsche offen. Zumindest wenn man bereit ist, auf "Granola-Bowls mit Alpaka-Milch und Superfruits" oder ähnlichen Chichi zu verzichten. Stattdessen kommt ehrliches Essen auf den Tisch: Fast alles werde selbst gemacht und auf Bio-Qualität lege sie großen Wert, so Wolf. Obst und Gemüse stammen zum Beispiel vom Bauernhof ihrer Eltern.

Serviert wird alles, was man bei einem zünftigen Brunch erwartet: Von selbstgemachten Marmeladen und Pfannkuchen bis hin zur großen Auswahl an Wurst und Käse. Wer gerne teilt, kann zwischen verschiedenen Frühstücks-Angeboten wählen, die auf Etagèren angerichtet sind. Die teuerste heißt "Bonnie & Clyde" und kostet stolze 29,90 Euro - bietet aber inklusive Lachs, Brotkorb, Hummus, Orangensaft und vielen anderen Leckereien alles, was man sich zu zweit für ein "Rundum-glücklich-Frühstück" nur wünschen kann.

Andere Angebote, wie etwa die "Nörchen"-Etagère reichen locker für eine Person und kosten zwischen 11 und 13 Euro. Leute, die ihr Frühstück lieber freestyle kombinieren, können die Bestandteile auch einzeln bestellen. Dazu gibt's eine große Auswahl an Tees (2,90 Euro - 4,80 Euro), Kaffees (2,20 Euro - 4,30 Euro) und Säften.

Wer geht da hin?

Wer im "Schneeweinchen und Rosenbrot" frühstückt, isst meist an Tischen, die aus alten Nähmaschinen gebaut sind - eine Reminiszenz an Wolfs Vergangenheit als Modedesignerin. Das Publikum ist bunt gemischt, überwiegend sieht man aber Leute in den Dreißigern.

Wer vegan lebt oder Gluten nicht verträgt, muss übrigens im "Schneeweinchen und Rosenbrot" auch nicht verhungern, das entsprechende Angebot ist groß genug. Und dann sind da noch die hausgemachten Kuchen und die besonderen Specials, wie zum Beispiel die selbstgebackenen Apfel-Zimtschnecken am Mittwoch oder die Nussecken am Freitag.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4185857
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sz.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.