Süddeutsche Zeitung

Verletzte Radler:Glatteis führt zu zahlreichen Stürzen

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Am Dienstag und Mittwoch waren Einsatzkräfte und Notfallmediziner stark gefordert. Vielfach waren Radfahrer gestürzt, an einigen Stellen in der Stadt häuften sich die Unfälle.

Von Martin Bernstein, München

Den zweiten Tag in Folge sind am Mittwoch die Münchner aufs Glatteis geraten. Zahlreiche Stürze und Knochenbrüche waren das Ergebnis der für Januar eigentlich nicht so ungewöhnlichen Minusgrade am Morgen. Manch Radler ließ sich davon täuschen, dass man von den Tücken des Winters derzeit auf den ersten Blick so gar nichts sieht - sie stürzten reihenweise. Schon am Dienstagvormittag hatte das viel Arbeit für Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und Unfallchirurgen bedeutet. Von 80 glatteisbedingten Einsätzen binnen drei Stunden berichtete die Berufsfeuerwehr, rund 15 auf Glätte zurückzuführende Unfälle, von denen meist Radfahrer betroffen waren, registrierte die Polizei.

Am Mittwochmorgen war es in Teilen des Stadtgebiets erneut glatt, es passierte jedoch weniger als am Vortag. Für die Feuerwehr blieb es ruhig. Offenbar hatten sich Fußgänger und Radfahrer, aber auch Hausmeister und Streudienste besser auf das Glatteis eingestellt. Dennoch gab es Stellen, an denen gehäuft Fahrradfahrer stürzten. In einer Kurve an der Brudermühlstraße war laut einer Augenzeugin ein solcher Unfallschwerpunkt. Nach dem Sturz eines Radfahrers, der blutend auf dem spiegelglatten Weg liegen blieb, hatte die Frau den Rettungsdienst gerufen - "und während wir gewartet haben, hat es noch drei hingelegt", berichtete die Münchnerin.

Dabei gibt es das "Blitzeis" aus meteorologischer Sicht gar nicht. Die Experten vom Deutschen Wetterdienst sprechen von Glatteis - nämlich dann, wenn unterkühlter Regen oder Sprühregen am Erdboden plötzlich gefriert oder wenn die Tröpfchen wie am Morgen auf unterkühlte Gegenstände oder unterkühlten Boden fallen. Eisglätte entsteht dagegen, wenn nasse Oberflächen gefrieren. Beides kann jederzeit wieder passieren, warnt die Polizei. Es ist Winter.

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SZ vom 09.01.2020
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