Süddeutsche Zeitung

Fund am Flughafen:Drogenkurier schmuggelt 90 Päckchen Kokain im Körper

Den Zollbeamten am Münchner Flughafen ist der Reisende aus Südamerika verdächtig. Doch erst ein Röntgenbild im Krankenhaus macht das geschmuggelte Rauschgift sichtbar. Für den Kurier bedeutet der Transport Lebensgefahr.

Der Zoll am Münchner Flughafen hat einen südamerikanischen Drogenkurier mit 90 Päckchen Kokain im Körper festgenommen. Wie die Bundesbehörde am Freitag mitteilte, war der 36 Jahre alte Mann auf dem Weg von Brasilien nach Großbritannien. Den Zöllnern fiel er demnach bei einer Kontrolle wegen widersprüchlicher Antworten zu Zweck und Dauer seiner Reise auf. Ein erster Test wies darauf hin, dass er Kokain bei sich hatte, doch weder am Körper noch im Handgepäck wurden Drogen gefunden.

Die Beamten ließen den aus Kolumbien stammenden Mann daraufhin im Krankenhaus untersuchen, ein Röntgenbild machte die verschluckten Kokainpäckchen sichtbar. Drogenkuriere nutzen üblicherweise Kondome oder andere biegsame Behältnisse als "Bodypacks". Da das Platzen eines mit Kokain gefüllten Fingerlings im Darm Lebensgefahr bedeutet, müssen festgenommene Kuriere die Päckchen unter ärztlicher Aufsicht im Krankenhaus ausscheiden.

In diesem Fall kamen 90 Päckchen ans Tageslicht. Nach Angaben einer Zollsprecherin wurde vor einigen Jahren ein Mann festgenommen, der 96 Drogenpäckchen geschluckt hatte. Der Vorfall ereignete sich bereits Ende Juni, der 36-Jährige sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen hat das Zollfahndungsamt München übernommen.

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