Süddeutsche Zeitung

Prozess in München:Viereinhalb Jahre Haft wegen Betrugs bei Corona-Hilfen

Ein 31-Jähriger stellte 91 Anträge auf Soforthilfe in mehreren Bundesländern. Erste Zahlungen kamen auf sein Konto - doch dann wurde ein Sachbearbeiter aus Bayern misstrauisch.

Wegen millionenschweren Betrugs mit Corona-Soforthilfen und weiteren Taten hat das Landgericht München I einen 31-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Zudem soll der mehrfach vorbestrafte Mann in einer Entziehungsanstalt untergebracht werden, wie das Gericht am Mittwoch entschied. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Angeklagte bleibt aber wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft.

Kern des Prozesses waren 91 Anträge auf Corona-Hilfen, die der 31-Jährige im März und April 2020 in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Hessen, Baden-Württemberg und dem Saarland gestellt hatte - teils mit fremden Identitäten. Mehr als 2,5 Millionen Euro wollte er so auf sein Konto bei der Sparkasse Dortmund überweisen lassen. Doch nur 67 776 Euro aus drei Anträgen kamen an. Einem Sachbearbeiter in Bayern fiel laut Staatsanwaltschaft die Häufung der Kontonummer auf, weitere Zahlungen wurden gestoppt, der Mann schließlich im Mai festgenommen.

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