Süddeutsche Zeitung

"Der kleine Kranich":Die Bar für alle, die es gerne etwas intimer haben

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"Der kleine Kranich" ist eine ausgewachsene "Nachbarschaftsbar" und setzt auf den Charme eines Sechzigerjahre-Wohnzimmers.

Von Franz Kotteder

Eine Wand voller Bilderrahmen, aber nur zwei davon sind auch mit Bildern ausgefüllt? Das kennt man doch, in dieser Gegend ... Klar, vom Holzkranich an der Georgenstraße. Hier nun sind wir in der Neureutherstraße 21, wo früher die Bar Bruckmann's war. Seit Mitte August heißt sie Der kleine Kranich, und auch da gibt es so eine Bilderrahmenwand - auf dass man gleich erkenne: Wir gehören zusammen.

Die kleine Bar ist also ein Ableger für Leute, die es gerne ein bisschen intimer haben: 40 Personen passen rein, dann ist es aber schon recht kuschelig. Was zum Ambiente durchaus passt, die Einrichtung verströmt den Charme der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Die alte Nussbaumwand hinter der Bar ist geblieben, auf der Seite gegenüber befindet sich jetzt eine goldene Tapete. Links im Eck steht ein altes Röhrenradio der Marke Concertino, die Sofas sind einfach und mutmaßlich vom Flohmarkt, jedenfalls aus zweiter Hand. Bis 23 Uhr kann man auch draußen sitzen. Da treffen sich dann auch die Nachbarn gerne auf ein Bier. Das ist auch Sinn der Sache, sagt Barkeeper Philipp Schwarz, "wir wollen ja auch eine Nachbarschaftsbar sein". Und eine für Gruppen: "Gerade für Geburtstagsfeiern ist unsere Größe ideal."

Ganz normale Bargänger sind natürlich erst recht willkommen. Philipp Schwarz ging dieser Beschäftigung ja selbst lange "leidenschaftlich gerne nach", wie er sagt. Jetzt hat er sich mit den Holzkranich-Betreibern Michael Meleschko, Robert Benke und Michael Pointl zusammengetan und kümmert sich um den kleinen Kranich. Er ist gewissermaßen auf die andere Seite des Tresens gewechselt. "Vom Gin zum Gym", sagt er und grinst, denn seit einiger Zeit trinkt er nicht mal mehr Alkohol, sondern sportelt wieder viel.

Die Barbesucher müssen es ihm nicht gleichtun - es gibt natürlich die Klassiker von Wodka Lemon über Moscow und Munich Mule bis hin zu Cuba Libre und Gin Tonic - alle für jeweils 8,50 Euro, aber auch Ausgefalleneres wie den G-String Mule mit Erdbeer-Vanille-Infused Gin, Zitrone und Ginger Beer etwa. Oder eine Halbe Bier (Ayinger) für zivile 3,50 Euro - Wasser, Spezi und Limo kosten genauso viel. Für den (eher kleinen) Hunger gibt es die Brotzeit-Aufstriche aus der Holzkranich-Küche, zwölf verschiedene, von Basilikum über Lachsfrischkäse bis hin zum Schweizer Wurstsalat. Mit dieser Grundversorgung müsste man locker durch die Nacht kommen. Im kleinen Kranich dauert die bis drei Uhr.

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Quelle:
SZ vom 27.08.2019
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