Band der Woche:Mit Pop durch die Lebenskrise
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Von Liebeskummer bis hin zur eigenen Identität: Die Band "Skratchwork" setzt sich in ihren Liedern mit Themen auseinander, mit denen die Generation der Millennials oft Schwierigkeiten hat.
Von Valentina Spangler
Zwei Wecker, ein Tandem, und selbst die Zahnbürste hat zwei Köpfe. Im Video "Jack London" der Münchner Indie-Pop-Band Skratchwork ist alles doppelt. Oder vielmehr: Von zwei Dingen ist plötzlich eines überflüssig. Es geht um Liebeskummer und das seltsame Gefühl, dass etwas fehlt, an das man sich gewöhnt hatte.
Die Songs von Skratchwork drücken die Sinn- und Lebenskrisen in der Lebensphase zwischen 20 und 30 Jahren aus. Andrej Prescher, Gitarrist der Band, sagt: "Durch die Songs zieht sich meist etwas, womit gerade einer von uns zu kämpfen hat, eine Situation, ein Erlebnis, etwas Persönliches." Die persönlichen Dinge, die Andrej meint, können dabei von Trennungsschmerz bis hin zur eigenen Identität reichen.
Diese Gefühle und Erlebnisse drücken Skratchwork mit einem rockig klingenden Indie-Rock aus. Harte Gitarren-Akkorde, die in eine eingehende Melodie übergehen, dazu eine präsente Bass-Line. Lethargisch tritt die Stimme von Tanja Lerchl in den Vordergrund. Die Songs fangen einen auf, wenn man gerade selbst nicht so gut drauf ist.
Auch das Kennenlernen der Band ist außergewöhnlich. Andrej und Tanja lernten sich über Ebay-Kleinanzeigen kennen. Anschließend kamen die anderen Bandmitglieder Luna Lidl und Lars Willleitner, Schlagzeuger, dazu.
"Wir können nicht nicht kompliziert sein", sagt Luna auf die Frage, wie sie ihre Lieder finden. Sie diskutieren gerne. "Wir haben wahnsinnig viel Austausch, ich denke, das prägt uns", sagt Tanja. Ihre Songs entstehen meist an einem Brainstorming-Abend. "Die Lyrics entwickeln sich oft in einer Spirale, die bis ultimo weitgespannt wird. Bis wir in der absoluten Absurdität landen", sagt Tanja. Dabei prangern Skratchwork auch häufig Missstände an, sie sprechen ganz persönliche Dinge aus, die ihre Generation beschäftigt. Darunter zum Beispiel die Angst vor der Zukunft, dass man nicht weiß, wohin es geht. Das Gefühl, etwas verloren zu sein und nicht weiterzukommen, festzustecken. Skratchwork gelingt es, in ihren Songs an den Punkt zu kommen, wo sie akzeptieren, dass ihre Generation - also die Generation der Millennials - unvollkommen ist. Als sie einmal ihren Sound beschreiben sollten, schrieb die Band: Ihre Musik sei wie "das Gefühl, das man hat, wenn eine Erkältung abklingt".
Skratchwork
Stil: Indie-Rock
Besetzung: Tanja Lerchl (Gesang), Andrej Prescher (Gitarre), Lars Willleitner (Schlagzeug), Luna Lidl (Bass)
Aus: München
Seit: 2021 in dieser Formation
Instagram: www.instagram.com/skratchwork/