Süddeutsche Zeitung

München:Ausflug in die Hölle

In Karl Valentins "Panoptikum", 1934 eröffnet und mangels Finanzen ziemlich schnell wieder geschlossen, gab es Seltenes, Gruseliges und herzhafte Absurditäten zu bestaunen, ein Glas Berliner Luft beispielsweise, den Nagel, an den Valentin seinen Beruf hängen wollte oder - schon damals eine Rarität - einen "Tropfen Beamtenschweiß". Das kurzlebige Panoptikum hatte auch eine Kneipe mit dem einladenden Namen "Hölle". Direkten Bezug darauf nimmt die in München lebende britische Künstlerin Anna McCarthy, denn sie nennt ihre Ausstellung im Valentin-Karlstadt-Musäum, Im Tal 50, schlicht "Hölle". McCarthy, die dort auch mal im Turmstüberl gekellnert und die Damentoilette des Musäums gestaltet hat, ist Valentins Schwester im Geiste. Ihr Humor ist böse, böse, böse und erwischt einen nicht selten ziemlich hinterrücks. Nach dem Motto, die Hölle, das sind die anderen und immer auch wir selbst, zeigt sie im Musäum noch bis zum 24. Oktober Zeichnungen, Malereien, Installationen und Videos. Geöffnet ist die Schau Montag, Dienstag und Donnerstag von 11.01 bis 17.29 Uhr, Freitag und Samstag von 11.01 bis 17.59 Uhr sowie am Sonntag von 10.01 bis 17.59 Uhr.

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Quelle:
SZ vom 12.08.2017
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