Süddeutsche Zeitung

München:Aus vollem Hals

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Laute Töne in Berg am Laim

Berg am LaimMünchen bekommt ein Konzerthaus, gebaut wird es in Berg am Laim: Das freut die örtliche CSU dermaßen, dass sie in einer Pressemitteilung nun von einer "Jahrhundertchance für Berg am Laim" spricht. Nun wollen die Christsozialen aber auch aufpassen, dass da keiner was vermasselt und hat deswegen eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Der entstandene Forderungskatalog wurde an keine Geringeren als den Ministerpräsidenten, den Kultusminister und die Sachpreisrichter des Architektenwettbewerbs übermittelt.

Am wichtigsten: Das Haus muss natürlich "Weltrang" haben, sowohl die Akustik wie auch die Architektur. Ein Wahrzeichen wie in Sydney, das sei der Maßstab. Die Rede ist ferner von "moderner Symbiose". Will heißen: Die Begeisterung des jungen Publikum für Klassik wecken, die moderne Ausrichtung des klassischen Konzertbetriebes, Tonhalle und Technikum, die Musik-Locations des Werksviertels, sollen "in einen ganzheitlichen Ansatz integriert" werden, verlangt die CSU. Und dann soll der Architekt auch noch den öffentlichen Raum des Werksviertels und das Innere des Konzerthauses "bestmöglich miteinander verknüpfen".

Der Konzertsaal soll zudem "Bindegliedfunktion" zwischen dem urbanen Haidhausen und den Gartenstadtgebieten im Osten haben; es soll die Chance bieten, "die trennende Wirkung des Ostbahnhofes zu reduzieren"; es soll aber auch "bestens in den Stadtbezirk Berg am Laim integriert werden" In einem Satz: Es soll als "Berg am Laimer Konzerthaus" spürbar und erlebbar werden.

Und das verlangt nach Ansicht der CSU, dass natürlich Werbung für die Konzerthalle in Berg am Laim gemacht wird, anderseits aber auch im Konzertsaal für Termine Berg am Laimer Musikern betrommelt wird - zugunsten eines "Mehrwertes". Die Parteigranden selbst und die Öffentlichkeit sollten zudem in den Planungsprozess eingebunden werden.

Wer genau fordert das alles? "Kompetent besetzt" sei ihre Arbeitsgruppe, schreibt die CSU - neben dem Ortsvereinsvorsitzenden und dem der örtlichen Senioren-Union immerhin auch ein Architekt und der langjährige Vorsitzende des Münchner Bach-Chores und Vorsitzende des Vereins Klassik für die Zukunft.

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SZ vom 03.12.2016 / re
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