Süddeutsche Zeitung

Monsoon:Exotisches zum Selbstrollen

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Frisch, inspirierend und knackig - so ist die Küche im Monsoon, einem vietnamesischen Restaurant im Glockenbachviertel.

Beate Wild

Keine Sorge. Mit der Teenie-Band Tokio Hotel hat das Monsoon nichts, aber rein gar nichts, zu tun. Das Restaurant in der Hans-Sachs-Straße offeriert vietnamesische Küche, und zwar so gute, dass es aus der großen Anzahl vietnamesischer Restaurants in München heraussticht.

Das Monsoon befindet sich in dem Lokal, in dem früher das essneun beheimatet war, ein Kreativ-Restaurant, in dem die szenigen Münchner mit Geld, oder zumindest die, die sich dafür hielten, ihre Abende verbrachten.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Gott sei Dank, möchte man fast sagen, denn im Monsoon bekommt man alle Leckereien, die die vietnamesische Küche zu bieten hat, und zwar in bester Qualität.

Als Vorspeise probieren wir Lotusstengelsalat mit Kingprawns und eine Sommerrolle mit Scampi und Erdnussdip - und geraten bereits nach dem ersten Bissen ins Schwärmen. Die Rolle ist mit frischen Salaten zubereitet und schmeckt gesund und erfrischend. Der Lotusstengelsalat ist exotisch und ideal als Vorspeise an heißen Tagen. Zum Trinken bestellen wir grünen Veltliner, der leicht und fruchtig daherkommt. Die Auswahl an Weinen ist nicht besonders groß, die Preise liegen zwischen 4,80 Euro (Veltliner) und 6,80 Euro (Grauburgunder).

Die Räumlichkeiten hat das Monsoon unverändert vom Vorgängerrestaurant übernommen. Alles ist in lindgrün und beige gehalten. Man sitzt auf gemütlichen Lederbänken und -stühlen, an der Bar kann man auch auf nur einen Drink vorbeischauen. Die Atmosphäre ist freundlich und entspannt. Das Publikum besteht aus jungen bis mittelalten Münchnern, adrett, aber nicht überkandidelt.

Und während wir uns gerade noch denken, dass tatsächlich auch einige Vietnamesen hier zu Gast sind, kommt schon unser Curry rot mit Riesengarnelen und Reis, sowie die Spezialität des Hauses, Glücksrollen zum Selbermachen. Das Thaicurry ist eines der Klassiker der vietnamesischen Küche. Doch wie es im Monsoon zubereitet wird, verdient es schon besonderer Erwähnung. Die Sauce ist leicht scharf und geschmacklich eine perfekte Balance zwischen Kokosmilch und rotem Curry. Begleitet wird das Gericht von knackigem Wok-Gemüse. Die Garnelen sind groß und saftig.

Das andere Hauptgericht muss vor dem Verzehr erst einmal gerollt werden. Der freundliche Kellner erklärt uns, wie man das als Vietnamese macht: Auf das Reispapier gibt man Salat, Gurkenstreifen, Koriander, Sojasprossen, Chilli und Reisnudeln - die Menge je nach Belieben und Gusto. Dann kommen noch Riesengarnelen dazu und schon kann die Kreation gerollt werden. Das Ganze tunkt man dann noch in eine Satésauce mit gemahlenen Erdnüssen oder wahlweise in eine scharfe Fischsauce. Der Geschmack: Ein Gedicht.

Doch das Monsoon hat nicht nur diese vietnamesische Spezialiät im Angebot. Es gibt auch den vietnamesischen Feuertopf Lau Tap Cham, eine Art Fondue, in das man Garnelen, Fleischbällchen oder Fisch tauchen kann. Desweiteren sind natürlich sämtliche Suppen-Klassiker zu haben, die man mit Reisbandnudeln und wahlweise mit Rind-, Hühnerfleisch oder Meeresfrüchten serviert bekommt.

Zum Nachtisch wählen wir noch eine Kokoseiscreme mit frischer Mango und Sternfrucht, garniert mit Erdbeer- und Kiwisauce. Auch diese Wahl stellt uns voll zufrieden und ist die perfekte Abrundung eines deliziösen Essens.

Für das Ganze bezahlen wir dann 70 Euro, was in unseren Augen absolut fair ist. Für ein Hauptgericht muss man zwischen 12 und 20 Euro zahlen, der Feuertopf kostet für zwei Personen 36 Euro, die Vorspeisen liegen zwischen 6 und 10 Euro, die Suppen bekommt man für 12 Euro.

Die Suppen sind übrigens so groß, dass man davon locker satt wird. Und sie schmecken wirklich köstlich. Denn wie der Leitspruch des Lokals schon sagt: "Das Leben ist zu kurz um schlechte Suppe zu essen." Und dieser Spruch ist Programm.

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