Süddeutsche Zeitung

Milbertshofen:Auf dem Radar

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Erhöhtes Flugaufkommen am Airport betrifft auch den Münchner Norden

Von Nicole Graner, Milbertshofen

Immer wieder war es ein Thema in den Bürgerversammlungen des Münchner Nordens: der zunehmende Fluglärm. Die Bürger wollten wissen, ob sich ihre Beobachtung auch mit Zahlen belegen lasse. Die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart hatte deshalb im Juni das Referat für Gesundheit und Umwelt sowie die Deutsche Flugsicherung (DFS) aufgefordert, die Flugbewegungen am Himmel über dem Münchner Norden untersuchen zu lassen. Der BA stimmte damals diesem Antrag gegen den Willen von CSU und FDP zu.

Nun liegen die Zahlen auf dem Tisch - und sie geben den Bürgern letztlich recht: Tatsächlich habe sich, so die Stellungnahme, die gesamte Zahl der Flugbewegungen am Münchner Flughafen verändert. Wurden 1993 am Airport im Moos noch 192 000 Flugbewegungen gezählt, waren es 2016 bereits 394 400 und im Jahr 2017 bereits 404 000. Allerdings lägen der DFS keine Hinweise dafür vor, dass im Münchner Norden von den Verkehrsflugzeugen unzumutbarer Fluglärm generiert wird. Denn die Flugzeuge würden zwischen 1000 und 3000 Metern über Grund fliegen. "In diesen Höhen", so heißt es weiter, "können keine rechtlich relevanten Lärmauswirkungen am Boden" hervorgerufen werden. In welchen Flughöhen die Piloten unterwegs sein dürfen, werde über die Fluglotsen geregelt. Faktoren wie Verkehrsmenge, die "daraus resultierende Komplexität", die verbleibende Flugstrecke sowie die Wechselwirkungen zwischen Anflügen auf die Nord- und die Südpiste spielten dabei eine Rolle. Auch wenn sich die DFS in dieser Stellungnahme im Wesentlichen nur auf die Zahlen am Verkehrsflughafen München bezieht und keine spezifischen Zahlen für den Münchner Norden vorlegt, sei die Antwort des Referats "gut", erklärte SPD- Fraktionschefin Susanne Schneider-Geyer. Ob die Flugzeuge tatsächlich die Höhe von 1000 Metern einhalten, bezweifelte sie allerdings. "Ob das so stimmt, wenn man den Flight-Radar anschaut?" Der Bezirksausschuss nahm die Unterrichtungen des Referats zur Kenntnis.

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Quelle:
SZ vom 28.11.2018
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