Süddeutsche Zeitung

Mietpreisspirale:Weniger für mehr

Von Sven Loerzer

Seit den Sechzigerjahren hat sich die Wohnfläche pro Kopf mehr als verdoppelt, in der Stadt München waren es im Durchschnitt zuletzt rund 44,6 Quadratmeter. Der Armutsbericht macht allerdings bereits eine rückläufige Tendenz aus: "Ausschlaggebend dafür sind die hohen Preise am Immobilien- und Mietmarkt und die stetig steigenden Einwohnerzahlen", heißt es dort. Offenbar hätten die Münchner Mieten nun eine Höhe erreicht, die viele Menschen nicht mehr zahlen wollten oder könnten. "Ein neuer Trend ist der Umzug in kleinere Wohnungen." Arme Haushalte bescheiden sich ohnehin schon mit erheblich weniger Wohnfläche - im Schnitt 27,7 Quadratmeter pro Kopf. Reiche haben im Durchschnitt 71,3 Quadratmeter pro Kopf zur Verfügung. Vor allem Familien mit Kindern fällt es schwer, bezahlbaren und ausreichend großen Wohnraum auf dem freien Markt zu finden. Die Mietbelastung für die armen Haushalte ist hoch: 44,7 Prozent müssen mehr als die Hälfte ihres Einkommens für die Miete ausgeben, aber nicht einmal ein Prozent der Reichen.

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Quelle:
SZ vom 28.11.2017
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