Süddeutsche Zeitung

Messestadt Riem:"Münchens größte Schulbaustelle"

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Beim Richtfest für den künftigen Campus mit Sportpark werden die Superlative bemüht

Von Ilona Gerdom, Messestadt Riem

Gelbe, weiße und grüne Kabel hängen von der Decke. Die kühle Luft riecht nach Beton. "Obwohl draußen die Sonne scheint, ist es auf Baustellen immer frisch", stellt Stadtschulrat und Sportreferent Florian Kraus (Grüne) fest. Er ist an diesem Freitag zusammen mit der dritten Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) zum Richtfest auf "Münchens größter Schulbaustelle" - dem Bildungscampus mit Sportpark in der Messestadt Riem - gekommen.

Der Schulcampus sei "ein dringender Platz, den wir für unsere Schülerinnen und Schüler brauchen", erklärt Verena Dietl. Und davon gibt es hier im Sportpark der Messestadt viel: Das Schulgrundstück umfasst 32 000 Quadratmeter. Hier werden ein sechszügiges Gymnasium und eine fünfzügige Realschule unterkommen. Etwa 2400 Kinder und Jugendliche sollen auf dem Bildungscampus unterrichtet werden. Dazu kommen ein mehr als drei Hektar großer Sportpark, zwei Dreifach-Sporthallen, Tribünen und ein Schwimmbad. "Wir gehen mit der Zeit", sagt Kraus. "Es ist nicht mehr alles auf den Fußball ausgerichtet." Die diversen Sportflächen, so betont er, stünden "selbstverständlich" nach Schulschluss auch Vereinen zur Nutzung zur Verfügung.

Dieses "Highlight in der Münchner Bildungslandschaft", wie Kraus den Campus nennt, ist natürlich nicht ganz günstig. 237 Millionen Euro hat der Stadtrat dafür 2016 bewilligt. 2017 gewann dann das Architekturbüro h4a Gessert-Randecker Generalplaner mit seinem Entwurf den Wettbewerb für das Großprojekt. Zwei Jahre später wurde mit dem Spatenstich der Baubeginn eingeleitet. Im kommenden Jahr sollen bereits die ersten Schülerinnen und Schüler einziehen. Die acht Vorläuferklassen, die derzeit am staatlichen Michaeli-Gymnasium unterrichtet werden, "warten sehnlichst", formuliert der Stadtschulrat.

Draußen, vor dem noch nicht fertiggestellten Gebäude, ist der Richtkranz nicht, wie sonst üblich, im Dachstuhl befestigt. Stattdessen hängt er von einem Kran herunter. Einen klassischen Richtspruch gibt es trotzdem. Hans Obermeyer von den "Vier Hinterberger Musikanten" trägt ihn in Tracht und auf Bayerisch vor: Die Baustelle laufe problemlos dahin, man sei ja auch in München und nicht in Berlin. Auch wenn es bisher keine Verzögerungen gab, so findet Bürgermeisterin Dietl: "Man sieht, es gibt noch viel zu tun." Mit dem Richtfest werde jetzt erst einmal Halbzeit gefeiert.

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Quelle:
SZ vom 25.09.2021
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