Süddeutsche Zeitung

Messestadt Riem:Kollateralnutzen

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Erweiterte Corona-Freischankfläche erweist sich als Belebung

Von Ilona Gerdom, Messestadt Riem

Wer die U-Bahn-Station Messestadt West in Riem Richtung Süden verlässt, findet sich auf dem weitläufigen Willy-Brandt-Platz wieder. Am Ende ragen die Riem Arcaden empor. Bespielt wird der Platz unter anderem von den Restaurants, die sich im Erdgeschoss des Einkaufszentrums befinden. Eines davon ist die Wirtschaft "König Ludwig an der Messe". Wie viele andere Gastronomen auch, hatte der Wirt aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Abstandsregelungen übergangsweise eine Erweiterung der Freischankfläche in Anspruch genommen. Die will er auch nach Corona-Zeiten behalten. Der Bezirksausschuss (BA) Trudering-Riem hat der Erweiterung bereits zugestimmt.

Das König Ludwig bietet bayerische Hausmannskost im Parterre der Riem Arcaden an. Bei gutem Wetter kann man sich diese draußen an den Tischen des Lokals auf dem Willy-Brandt-Platz schmecken lassen. Damit die eineinhalb Meter Distanz eingehalten werden können, hatte Geschäftsführer Tobias Aschenbrenner seine Terrasse auf der öffentlichen Fläche vergrößert. Das gewonnene Territorium will er auch in der Zukunft nutzen.

Acht weitere Tische sollen dann dazukommen. Damit erhofft sich der Wirt einerseits mehr Einnahmen, um die Verluste der vergangenen Monate besser zu verkraften. Vor allem sei aber wichtig, dass die jetzige, zusätzliche Bestuhlung den Willy-Brandt-Platz belebe.

Im Bezirksausschuss Trudering-Riem war man sich einig, dass der öffentliche Grund das an der Stelle gut vertrage. Der sei schon "ein bisschen zu kahl", findet Kathrin Aftahy (SPD) und fügt hinzu: "Wir freuen uns, dass hier aus einer Übergangslösung heraus eine Möglichkeit entstanden ist, den sonst tristen Platz zu beleben." Ob der Wirt seine neuen Tische behalten darf, hängt nun von der Genehmigung des Kreisverwaltungsreferates ab.

Aber nicht nur im Sommer wünscht sich der BA mehr Treiben auf der Fläche. Auf Initiative der SPD-Fraktion fordert das Gremium, dass geprüft wird, ob man von der Adventszeit bis ins neue Jahr hinein einen Wintermarkt veranstalten könnte. Eine von vielen Ideen ist es, für diesen Zeitraum eine Eislaufbahn zu installieren. So könnte der sonst so verlassene Willy-Brandt-Platz bald zum Treffpunkt für die Nachbarschaft werden.

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Quelle:
SZ vom 31.07.2020
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