Süddeutsche Zeitung

Mehr Schüler:Der erste Schultag

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Für 104 725 Kinder und Jugendliche beginnt wieder der Alltag

Von Melanie Staudinger, München

Eigentlich sollten 14 Containeranlagen die größte Platznot an Münchens Schulen lindern. Doch nicht alle Pavillons werden rechtzeitig zum Schulbeginn an diesem Dienstag fertig, wie Stadtschulrat Rainer Schweppe auf der jährlichen Pressekonferenz berichtete. Während das Gymnasium Fürstenried wohl nur noch wenige Tage auf seine Ersatzräume warten muss, sieht es für die Adalbert-Stifter-Realschule in der Flurstraße, die Grundschule an der Konrad-Celtis-Straße und die Anne-Frank-Realschule schlechter aus: Diese Container sind noch im Bau. Die Anlage an der Konrad-Celtis-Straße wird wegen Statikproblemen nicht vor Weihnachten fertig. Die Schulen müssen nun also improvisieren. In der Konrad-Celtis-Straße nutzen die Kinder die Räume des Hortes mit, die Anne-Frank-Realschule hat umorganisiert, die Jugendlichen der Adalbert-Stifter-Realschule weichen in drei Räume der benachbarten Stiftungshochschule aus.

Bei der Pressekonferenz am Montag präsentierte Schweppe zudem die aktuellen Zahlen. Insgesamt besuchen 104 725 Kinder und Jugendliche die öffentlichen Schulen in der Stadt. Damit ist die Schülerzahl seit 2011 um fast 8500 gestiegen. Um genügend Platz anbieten zu können, will die Stadt bis 2030 45 neue Schulen bauen. Daneben sollen zahlreiche Gebäude saniert und erweitert werden.

Auch im pädagogischen Bereich steht München vor großen Herausforderungen, etwa durch die wachsende Zahl von Flüchtlingskindern, die Deutsch lernen und einen Schulabschluss machen sollen. "Die Beschulung von ausländischen Kindern ist für uns nichts Neues", sagte Alexandra Brumann, Leiterin des staatlichen Schulamts. In den Grundschulen liegt der Anteil der Migranten bei 48, in den Mittelschulen bei 76 Prozent. Für Flüchtlinge mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen hat das Schulamt 32 Übergangsklassen an Grund- und 66 an Mittelschulen für 1600 Schüler eingerichtet. Das sind 16 mehr als 2014. Dazu kommen etwa 1600 Plätze in Deutschförderklassen für Erst- und Zweitklässler. Brumann sieht die Stadt damit gut gerüstet: "Wir haben noch freie Kapazitäten, wenn mehr Kinder und Jugendliche zu uns kommen."

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Quelle:
SZ vom 15.09.2015
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