Süddeutsche Zeitung

Maxvorstadt:"Außergewöhnliche Maßnahmen"

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Lokalpolitiker wollen Mindestabstände auf Gehwegen im Uni-Viertel durchsetzen

Die Grünen im dicht bebauten Stadtbezirk Maxvorstadt sehen die städtischen Behörden in der Pflicht, die Corona-Abstandsregeln auch im öffentlichen Raum auf den Trottoirs zu gewährleisten. Kaum hat sich der Maxvorstädter Bezirksausschuss konstituiert, will die Mehrheitsfraktion bei der ersten Arbeitssitzung des neuen Gremiums am Dienstag, 26. Mai, in der Markus-Kirche, Gabelsbergerstraße 6 (Beginn: 19.30 Uhr), einen Antrag mit dem Titel "Mindestabstand auf Gehwegen ermöglichen" zur Abstimmung stellen.

Die Fraktion möchte mit dem Papier darauf dringen, dass die Stadt "schnellstmöglich" ein Konzept erarbeitet, welches Passanten auf Gehwegen die derzeit übliche Distanz von 1,50 Metern zueinander ermöglicht, "um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen", wie es in dem Vorstoß heißt.

In der Tat geht es auf den Gehsteigen gerade im Uni-Viertel ziemlich eng zu. In der Türken- oder Schellingstraße etwa, wo es viele Geschäfte und Gastro-Betriebe gibt und wo sich Fußgänger zwischen Tischen und Stühlen, abgestellten Fahrrädern und Rollern bewegen. Für die Augustenstraße sahen das die Lokalpolitiker in den vergangenen Jahren vor allem in Kombination mit dem Radverkehr auch ohne Pandemie-Regeln schon als nicht mehr zumutbar an. Nach Vorstellung der Grünen soll die Stadt deshalb "rasch außergewöhnliche Maßnahmen" ergreifen, Ideen dazu liefert die Fraktion auch bereits: Gehwege "freiräumen", dazu Radwege auf die Straße verlegen, insbesondere jene in der Augustenstraße. Zeitlich begrenzt sollen Straßen überdies in verkehrsberuhigte "Spielstraßen" umgewandelt werden, findet die Fraktion.

Der Stadtrat hatte unterdessen zuletzt den Weg für eine großzügige Genehmigung von Freischankflächen, auch auf Parkplätzen, frei gemacht. Über die konkrete Ausgestaltung entscheidet vorübergehend jedoch die Kreisverwaltungsbehörde; das Mitspracherecht der Bezirksausschüsse zu Gastro-Bereichen auf Gehwegen ist vorerst ausgesetzt.

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Quelle:
SZ vom 22.05.2020 / smüh
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