Süddeutsche Zeitung

Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Anwohner zuerst

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Stellplätze in Lizenzgebieten werden umverteilt

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Der Parkraum wird nach und nach umverteilt. Vor allem in der Isarvorstadt ist das sichtbar - und für Autofahrer spürbar. Nicht deshalb, weil ein Team des Bezirksausschusses im monatlichen Turnus Quartier für Quartier durchkämmt mit dem Ziel, sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu schaffen, meist zu Lasten von Auto-Parkplätzen - so weit ist es noch nicht, die meisten dieser Vorschläge sind zu jung, um schon verwirklicht zu sein. Es sind vor allem die vielen Schanigärten, die die Parkprobleme verschärft haben.

In jüngster Zeit kommen allerdings auch wieder Parkplätze hinzu - jedenfalls für Anwohner. Die Stadt hat versprochen, sie bevorzugt auszuweisen - wegen der vielen Schanigärten. Fast alle befinden sich in Parklizenzgebieten, in denen Anwohnerparken jetzt schon möglich ist - solche Plätze wurden erweitert, Mischparken eingeschränkt. Das betrifft die Lizenzgebiete Dreimühlenviertel, Gärtnerplatz, Glockenbachviertel, die Gegend um den Alten Südfriedhof und das Innenstadtklinikum. Insgesamt geht es um etwa 250 Parkplätze, die ausschließlich von Anwohnern genutzt werden können, und um weitere 400, die teils von 9 bis 18 Uhr, teils von 18 Uhr an für reines Anwohnerparken vorgesehen sind. Bereits umgesetzt wurde das erweiterte Anwohner-Parkkonzept an der Isartalstraße zwischen Roecklplatz und Lagerhausstraße, an der Kohlstraße zwischen Baader- und Erhardstraße und an der Klenzestraße zwischen Baum- und Westermühlstraße. Geplant sind Erweiterungen in der Haydnstraße und in der Adlzreiterstraße. Im St.-Pauls-Viertel wurde nach dem Umbau des Platzes vor der Kirche die Parkregelung an der St.-Pauls-Straße zwischen Schwanthalerstraße und Landwehrstraße im Sinne der Anwohner geändert.

Der Bezirksausschuss begrüßte die Änderungen sehr. "Das war längst überfällig", sagte der Vorsitzende Benoît Blaser (Grüne). Einige Umwandlungen von Stellplätzen waren schon vor vier Jahren beantragt worden, die meisten 2019, also vor der Pandemie. Die Umwandlung in reines Anwohnerparken ist ein beliebtes Mittel zur Parkplatz-Beschaffung. Uneingeschränkt umsetzbar ist das Prinzip allerdings nicht. Laut Straßenverkehrsordnung dürfen innerhalb eines Lizenzgebietes nicht mehr als die Hälfte der Parkplätze werktags von 9 bis 18 Uhr und nicht mehr als 75 Prozent in den übrigen Zeiten für Bewohner reserviert werden.

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SZ vom 16.06.2021
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