Süddeutsche Zeitung

Leichenfund in Haar:Toter Student im Garten verscharrt

Lesezeit: 1 Min.

Von Stefan Simon und Susi Wimmer, München

Bei den Mordermittlungen im Münchner Vorort Haar ist die Polizei am Mittwoch tatsächlich auf die Leiche eines vermissten Studenten gestoßen. Ein im Garten eines Einfamilienhauses vergrabener Plastiksack wurde am Donnerstag geöffnet, darin wurde ein menschliches Skelett gefunden. Die Obduktion ergab am Nachmittag, dass es sich um den Münchner handelt, der 2010 spurlos verschwunden war.

Warten auf das Geständnis

Die ehemalige Freundin des Mannes und ihr neuer Lebensgefährte sitzen weiterhin in Untersuchungshaft und werden von der Mordkommission verhört. Die 31-Jährige steht unter dringendem Mordverdacht, ihr zwei Jahre älterer Partner wird der Strafvereitelung beschuldigt. Er soll nicht an der eigentlichen Tat beteiligt gewesen sein, später aber geholfen haben, die Leiche zu verscharren. Die Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke aus, gibt dazu aber bisher keine weitergehende Auskunft. Die Frau macht Angaben zur Tat. Ein umfassenden Geständnis haben die Beschuldigten aber noch nicht abgelegt.

Der Kontakt zu dem im April 1980 geborenen Opfer war 2010 plötzlich abgerissen. Die Eltern des jungen Mannes hatten sich an die Polizei gewandt, aber keine Vermisstenanzeige erstattet. Es gab offenbar Hinweise darauf, dass sich der Student in Rumänien bei einer anderen Frau aufhalte. Die Suche blieb erfolglos und wurde schließlich abgebrochen.

Die Zähne brachten Gewissheit

Erst jetzt bekam die Polizei den Hinweis auf ein Gewaltverbrechen. Sie stürmte das Einfamilienhaus in der Zunftstraße und nahm die Studentin, der das Anwesen gehört, fest. Sie und ihr Lebensgefährte sollen den Beamten unabhängig voneinander den späteren Fundort der Leiche genannt haben.

Die Untersuchung des gefundenen Skeletts erwies sich als kompliziert. Erst konnte der Sack, in dem die Leiche steckte, nicht geöffnet werden, weil befürchtet wurde, dass dabei Spuren zerstört werden könnten. Aus dem Knochenbau ließ sich dann schließen, dass es sich um einen Mann handelte. Um die Identität des Toten zu klären, musste sich die Polizei den Zahnstatus des Vermissten besorgen: zahnärztliche Unterlagen, die mit dem Gebiss der Leiche abgeglichen wurden und den Verdacht berstätigten.

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