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Weltweites Ranking:München zur lebenswertesten Stadt Deutschlands gekürt

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Von Katja Riedel

München ist also einmal mehr Deutschlands Primus. Diesmal hat die Agentur Mercer die Landeshauptstadt zum wiederholten Male zur lebenswertesten Stadt Deutschlands gekürt. Und zur viertplatzierten Stadt weltweit. Vor München liegen nur Wien, Zürich und Auckland.

Dass München in solchen Rankings meist besser abschneidet als viele andere deutsche Städte, liegt an der wirtschaftlichen Stärke, der wiederum bayerische Lebenskultur und geografische Vorzüge wie Alpennähe und bezauberndes Oberland nicht gerade abträglich gewesen sind. Das Besondere an der Mercer-Studie ist jedoch, dass sie nicht die Attraktivität Münchens an sich misst; sie vergibt stattdessen Punkte dafür, ob Unternehmen und Regierungen ihre Mitarbeiter zu Auslandseinsätzen in diese Städte entsenden sollten. Es gehe dabei um politische, soziale, wirtschaftliche und umweltorientierte Aspekte, um 39 Kriterien insgesamt, heißt es bei der Beratungsagentur.

Wie andere europäische Städte abschneiden

Gesundheit, Bildung und Verkehr seien darunter. Zum ersten Mal hat Mercer aufgrund der weltweiten Bedrohungs- und Umsturzlage den Faktor "persönliche Sicherheit" erfasst und besonders hoch bewertet. Meist gehen die Mitarbeiter samt Familien für mehrere Jahre ins Ausland - und im Wettstreit um die besten Köpfe wollen vor allem multinationale Konzerne, dass es ihrem begabten Nachwuchs samt Kind und Kegel fern der Heimat auch gefällt und er sich sicher fühlen kann. Zum anderen kosten schwierige politische Verhältnisse die Unternehmen zusätzliches Geld, etwa für Sicherheitsdienste.

Dass viele mitteleuropäische und ganz besonders viele deutsche Städte sich im vorderen Feld tummeln, liegt auch daran, dass man in Deutschland, verglichen mit der Weltlage, aber auch mit den direkten Nachbarn, sehr stabile Verhältnisse vorfindet. Paris ist wegen der Terrorismusbedrohung auf den 71., London auf den 72. Platz gefallen, und in Madrid (84) und Athen (124) haben die schwierigen sozialen Verhältnisse angesichts der Eurokrise das Ergebnis verhagelt.

Zur detaillierten Bewertung Münchens möchte Mercer öffentlich nichts preisgeben, denn mit den Details verdient das Unternehmen Geld. Positiv sei jedoch zu Buche geschlagen, dass die Verkehrssituation gut sei, es beispielsweise weniger Staus gebe als anderswo. Auch dass der Flughafen so viele internationale Verbindungen anbiete, sei Münchens Bewertung zugute gekommen, genauso wie die Auswahl an Sport- und Freizeitaktivitäten. Ein Manko: Es gebe wenige internationale Schulen, heißt es bei Mercer. Etwas überraschend bemängelt die Agentur auch ein Zuviel: an Kriminalität. Und das im friedlichen München.

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Quelle:
SZ vom 24.02.2016
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