Süddeutsche Zeitung

Wohnungssuche:Appell an Vermieter

Lesezeit: 1 min

Helferkreis Oberschleißheim sucht Wohnraum für Flüchtlinge

Der Helferkreis Asyl in Oberschleißheim appelliert an Vermieter, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Manche lebten seit fast vier Jahren in der örtlichen Containersiedlung. Vor allem die sieben Familien mit zehn Kindern und Kleinkindern, von denen einige seit fast vier Jahren in der Containersiedlung untergebracht seien, sollten möglichst schnell in private Wohnungen wechseln, heißt es. Die meisten Kinder besuchten Kinderkrippen, Kindergärten und Grundschulen und hätten sich längst mit einheimischen Kindern angefreundet, manche wohnten seit ihrer Geburt in der Containersiedlung.

Voraussichtlich im April werden die in Oberschleißheim lebenden Flüchtlinge in neue Unterkünfte an der Bahnhofsstraße umziehen, die im Herbst 2014 eröffnete Containersiedlung am Heuweg wird dann schließen. Für Bewohner, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) längst anerkannt worden sind, darf der Aufenthalt in den neuen Fertigbau-Häusern mit ihren Vier-Bett-Zimmern nach Meinung des Helferkreises nur vorübergehend sein.

So wie die Familien mit Kindern seien viele erwachsene Bewohner, die nach ihrer Anerkennung durch das Bundesamt Jobs vor allem in der Logistik und in der Gastronomie gefunden hätten und Steuern zahlten sowie Soziallabgaben entrichteten, auf ortsnahen Wohnraum dringend angewiesen. Als so genannte Fehlbeleger dürfen sie nur mit einer Sondergenehmigung des Landratsamts München bis auf weiteres in der Gemeinschaftsunterkunft bleiben, wofür die Behörden stattliche Abgaben berechnen würden.

In der Containersiedlung haben die Flüchtlinge Erfahrung im Zusammenleben mit Mitbewohnern auf engem Raum gesammelt und können sich deshalb nach Einschätzung des Helferkreises gut als Untermieter in bestehende Wohngemeinschaften integrieren. Auch für neue Formen des Zusammenlebens wie die Übernahme von Einkäufen und anderen Dienstleistungen für Senioren und weitere Vermieter, die Hilfe im Alltag benötigen, seien sie offen.

Der Helferkreis Asyl hat Bewohner in einer Schulung auf die Wohnungssuche vorbereitet. Viele Flüchtlinge recherchieren im Internet nach Wohnraum. Wer anerkannte Flüchtlinge als Mieter oder Untermieter aufnehmen will, kann per Telefon unter 0176/45 20 00 51 oder E-Mail an asylhelfer-in-osh@outlook.de mit dem Helferkreis in Kontakt treten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3919318
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 24.03.2018 / SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.