Süddeutsche Zeitung

Verkehrspolitik:Der Südring entzweit die SPD

Der Haarer Landtagsabgeordnete Peter Paul Gantzer fordert die Schließung des Autobahnrings im Süden von München. Er widerspricht damit der SPD-Kreisvorsitzenden Bela Bach.

Von Martin Mühlfenzl, Haar/Planegg

Der SPD-Landtagsabgeordnete Peter Paul Gantzer dringt erneut auf eine gerechtere Verteilung der Verkehrsbelastung rund um die Landeshauptstadt - und fordert die Schließung des Autobahnrings im Süden. "Die Bürger im Süden des Landkreises München müssen sich überlegen, wie sie das mit ihrem Gewissen vereinbaren können, dass die Bürgerinnen und Bürger im Norden geradezu im Verkehr ersticken", schreibt Gantzer.

Damit stellt sich der Haarer SPD-Landtagsabgeodnete auch gegen die Chefin der Kreis-SPD, Bela Bach. Die Planeggerin hatte bei ihrer Nominierung zur Direktkandidatin der Partei für die Bundestagswahl im Herbst noch gesagt, sie sei "keine Befürworterin des Autobahn-Südrings". Vielmehr, sagte Bach, müsse der Ostring gestärkt und mehr in Lärmschutz investiert werden.

Der vierspurige Ausbau im Osten reicht Gantzter nicht

Gantzer dagegen verweist auf die Verkehrszählung aus dem Jahr 2015, die unter anderem für den Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Garching-Süd und dem Autobahnkreuz München-Nord einen Anstieg der Fahrzeuge um 4,8 Prozent verzeichnet. Zwischen Aschheim und Kirchheim fahren demnach täglich 127 000 Fahrzeuge. Die "am stärksten befahrenen Autobahnen Bayerns" könne auch der vierspurige Ausbau des Ostrings nicht entlasten, der derzeit läuft.

Mit seinem Verweis auf den Bau des Südrings stoße er freilich in ein "Wespennest", schreibt Gantzer, aber: "Es gibt umweltfreundliche Möglichkeiten, den Ring um München auch im Süden zu schließen. Der Mensch sollte noch im Vordergrund stehen."

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Quelle:
SZ vom 03.02.2017 / müh
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