Süddeutsche Zeitung

Unterhaching:Wiedereröffnung mit Click and Collect

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Die Sanierung der Gemeindebibliothek steht vor dem Abschluss

Von Patrik Stäbler, Unterhaching

Ein halbes Jahr hatte die Gemeinde Unterhaching für die Sanierung ihrer Bücherei veranschlagt, tatsächlich hat es dann fast doppelt so lange gedauert - doch nun soll es endlich so weit sein: Am Dienstag, 2. März, öffnet das Haus wieder seine Türen für Besucher - sofern es die Corona-Lage erlaubt. Bereits zuvor wolle man eine kontaktlose Ausleihe und Rückgabe über das Click-and-Collect-Verfahren ermöglichen, wie es Büchereien im Freistaat seit Kurzem gestattet ist, sagt Rathaus-Sprecher Simon Hötzl. "Wir sind gerade dabei zu prüfen, wie wir das anbieten können."

Schließlich seien viele Menschen in diesen Corona-Zeiten "hungrig nach Büchern", sagt Hötzl. "Und auch die Kinder brauchen Stoff zum Lesen und Lernen." Genau das haben etliche Unterhachingerinnen und Unterhachinger in den vergangenen Monaten schmerzlich vermisst - wiewohl sie sich vor der Schließung der Gemeindebücherei im März noch einmal eindecken konnten. Die Resonanz war damals groß: Fast die Hälfte der 36 000 Medien wurde entliehen, sodass vor Beginn der Bauarbeiten nur noch circa 20 000 Bücher, CDs und Zeitschriften in das Zwischenlager im ehemaligen evangelischen Gemeindezentrum in der Parkstraße gebracht werden mussten. Seinerzeit ging man im Rathaus davon aus, dass die Sanierung gut ein halbes Jahr dauern werde und die Bücherei im Herbst wieder öffnen könne. "Wir haben da einen relativ sportlichen Zeitplan aufgelegt", räumt Hötzl ein. "Aber beim Bauen im Bestand, zumal in Gebäuden aus den 1980er-Jahren, kommt es oft zu Verzögerungen."

Im Falle der Bücherei durchkreuzte vor allem der Brandschutz den Zeitplan. Zuletzt habe es dann auch noch Verzögerungen bei der Lieferung der Möbel gegeben, sagt Hötzl. "Die Firma, die die Theken und Spezialregale anfertigt, hatte in der ersten Pandemiewelle die Produktion runtergefahren. Deshalb hat es dann etwas länger gedauert, bis sie wieder liefern konnte." Die Folge: Statt wie geplant im Dezember werden die neuen Möbel erst jetzt montiert. Bereits abgeschlossen ist derweil die Erneuerung von Elektrik und Beleuchtung sowie der Einbau der neuen Lesegalerie im ersten Stock. "Das ist jetzt eine ganz andere Wohlfühlatmosphäre - luftig und licht", schwärmt Hötzl. Überdies habe man neue Büroräume eingerichtet, ein Terminal zur Selbstausleihe aufgestellt und auch die Akustik verbessert. "Es ist jetzt nicht mehr so laut - gerade, wenn Veranstaltungen stattfinden", sagt der Rathaussprecher.

Dass die Sanierung ausgerechnet in diese Corona-Zeiten gefallen sei, sieht Hötzl als "zweischneidige Sache". Einerseits hätte die Bücherei in der zweiten Pandemiewelle ohnehin schließen müssen. Andererseits: "Gerade in diesen Zeiten brauchen die Leute Ablenkung."

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Quelle:
SZ vom 26.01.2021
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