Süddeutsche Zeitung

Unterföhring:Jeder stirbt für sich allein

"Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet!" - Mit diesem Text auf einer von mehr als 200 Postkarten, die sie in Treppenhäusern, Briefkästen und in Hinterhöfen deponieren, rufen die Berliner Eheleute Quangel zum Widerstand auf. Durch den Tod ihres Sohnes 1940 im Frankreich-Feldzug haben sie ihren Lebenssinn verloren - sie suchen ihn durch die heimlich ausgelegten Botschaften wider das NS-Regime neu zu finden. Hans Falladas Buch "Jeder stirbt für sich allein", das auf dem realen Fall und den Ermittlungsakten der Gestapo des 1942 durch Denunziation verhafteten und zum Tode verurteilten Ehepaares basiert, ist auch ein Liebesroman. Verfasst hat es der Autor kurz nach dem Krieg und in den 2000er Jahre wurde der Roman, neu übersetzt, ein internationaler Bestseller, der von der New York Times 2009 als "literarisches Großereignis" gefeiert wurde. Im Bürgerhaus Unterföhring ist diesen Freitag, 29, März, eine Theateradaption des Romans zu sehen - eine Produktion des Alten Schauspielhauses Stuttgart, Beginn: 20 Uhr. Infos gibt es über www.unterfoehring.de.

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Quelle:
SZ vom 29.03.2019 / SZ
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