Süddeutsche Zeitung

Unterföhring:Grundschüler müssen umziehen

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Wenn in einem Jahr mit der Sanierung der Gebäude an der Bahnhofstraße begonnen wird, findet für 16 Klassen der Unterricht an der Mitterfeldallee statt

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Noch laufen die Bauarbeiten auf dem Unterföhringer Schulcampus an der Mitterfeldallee auf Hochtouren, da steht schon die Planung der nächsten Baustelle an: Die Grundschule an der Bahnhofstraße muss aus Brandschutzgründen dringend saniert werden; betroffen sind die älteren Gebäudeteile, der "blaue Kasten" aus den Sechzigerjahren sowie der seit 1997 stehende gelbe. Beginn der Sanierung soll im Februar 2021 sein.

Wie Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft, PWU) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitteilte, macht sich das Rathaus seit Ende des vergangenen Jahres Gedanken über eine Ertüchtigung des Brandschutzes sowie einen Umbau, um die pädagogische Standards am bestehenden Schulstand einhalten zu können. Gerade im Hinblick auf die zweite Grundschule, die auf dem Campus entsteht, sei eine Modernisierung an der Bahnhofstraße nötig, um beide Bildungsstätten auf ein Niveau zu heben. Um den Kindern in der Ortsmitte Lärm und Dreck einer Baustelle zu ersparen, soll der Großteil der Grundschüler in die neue Schule umziehen, ein kleinerer Teil der Klassen kann im erst fünf Jahre alten Erweiterungsbau unterkommen.

"Die Standards und pädagogischen Voraussetzungen sollen, soweit es halt in einem älteren Haus geht, gleich sein", sagte der Bürgermeister. Deshalb habe die Gemeinde eine externe Schulberaterin engagiert, die gemeinsam mit Grundschulrektorin Claudia Denzinger und der Verwaltung ein pädagogisches Gesamtkonzept erarbeitet und die eventuell notwendigen baulichen Maßnahmen definiert. Ziel sei es, eine zukunftsfähige, inklusive Ganztagsgrundschule, so wie sie heute verlangt wird, auch am angestammten Schulstandort an der Bahnhofstraße zu ermöglichen. Inzwischen liegt nach Auskunft aus dem Rathaus eine ganze Reihe von Ideen vor, deren Umsetzbarkeit und anfallenden Kosten die Verwaltung nun prüft. Im April, kündigte Bürgermeister Kemmelmeyer an, werde der Gemeinderat über die einzelnen Maßnahmen entscheiden.

Damit die Schülerinnen und Schüler an der Bahnhofstraße nicht mindestens ein Jahr lang unter dem Lärm und Staub der Bauarbeiten leiden, nutzt die Gemeinde die Chance, ein neues Schulgebäude mit 16 Klassenzimmern zu haben, wie die Gemeinde mitteilt. 16 von den derzeit 22 Klassen an der Bahnhofstraße ziehen an die Mitterfeldallee um. Sechs verbleiben in dem Gebäudeteil, der nicht von den Umbauarbeiten betroffen ist, abgeschirmt von den Bauarbeiten. "Dieser Schritt ist möglich, weil wir die Grundschule an der Mitterfeldallee ja Zug um Zug aufbauen wollen und die Schülerzahlen in Unterföhring es jetzt noch zulassen", erklärte der Bürgermeister. Am Ende der Bauarbeiten an der Grundschule Bahnhofstraße ziehen bis zu acht Klassen wieder dorthin zurück, die übrigen bleiben auf dem Campus und bilden den Kern, aus dem die neue Grundschule aufgebaut wird. Während des Umbaus, aber wahrscheinlich auch eine Zeit lang darüber hinaus, werde die Schule an der Mitterfeldallee als zweiter Standort zur Stammschule an der Bahnhofstraße geführt, kündigte der Bürgermeister an. Rektorin Denzinger, ihre Konrektorin und eine erweiterte Schulleitung würden sich um beide Häuser kümmern. So sei es auch in München bei Schulen üblich, die aufgebaut werden, so Kemmelmeyer. Als Umzugstermin haben Schulleitung und Gemeinde den Februar 2021 festgelegt.

Das im September startende Schuljahr 2020/2021 beginnen die Erst- bis Viertklässler gemeinsam an der Bahnhofstraße. Dort können sie dann in aller Ruhe ihre Mitschüler und neuen Lehrer kennenlernen und sich auf den Umzug vorbereiten. "Wir werden ein spannendes und schönes Schulprojekt daraus machen, die Kinder werden Spaß haben", sagte der Bürgermeister. Hortbelegung, Mittagsbetreuung und die Klasseneinteilung der Kinder werden aktuell bearbeitet. Ende Mai wird es für Eltern im Bürgerhaus eine gemeinsame Informationsveranstaltung von Schule und Gemeinde geben.

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Quelle:
SZ vom 17.02.2020
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