Süddeutsche Zeitung

Straßlach-Dingharting:Mit Handydaten zum Nachtbus

Gewöhnlich legen Kommunen die Datenauswertung einer umfassenden, kostspieligen und oft über Wochen andauernden Verkehrsüberwachung vor, um damit ihren Forderungen nach Einführung oder Ausweitung von Buslinien Nachdruck zu verleihen. Die Gemeinde Straßlach-Dingharting, die im Oktober 2016 beim Landratsamt München beantragt hatte, die Grünwalder Nachtbuslinie bis Großdingharting und wahlweise bis zum Gewerbegebiet Oberfeld-West zu verlängern, will nun den Bedarf auf modernem Weg nachweisen. Um den Antrag besser begründen zu können, will die Gemeinde auf Vorschlag der Verwaltung Bewegungsprofile anhand von Mobilfunkdaten auswerten.

Dabei sollen Handybewegungen zwischen 20 Uhr und 5 Uhr von beziehungsweise nach Kleindingharting, Großdingharting und Straßlach zu S-Bahn- oder Trambahnstationen in Oberhaching, Grünwald, Pullach/Großhesseloher Brücke und Pullach/Höllriegelskreuth ausgewertet werden. Diese Möglichkeit der Datenerfassung sei deutlich preiswerter als eine umfassende Verkehrsbeobachtung über Wochen, hieß es dazu im Gemeinderat. Wenn der Landkreis der Verlängerung der Buslinie zustimmt, wäre dies eine enorme Verbesserung für die Pendler der Südgemeinde. Die Straßlacher könnten dann den Nachtbus mit MVV-Tickets benutzen.

Der Nachtbus wäre eine Ergänzung des gemeindlichen Taxi-Service-Systems, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Die Gemeinde fördert jede Taxifahrt zwischen 20 Uhr und 5 Uhr morgens mit acht Euro per Gutschein.

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Quelle:
SZ vom 17.04.2019 / mm
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